Elfte Niederlage im zwölften Auswärtsspiel. Das ist die erschreckende Bilanz des VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga. Beim 0:2 gegen Werder Bremen lieferte die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch eine enttäuschende Vorstellung ab. Dementsprechend bedient war der 54-Jährige im Anschluss an die Partie.
Letsch: "Es waren viele Dinge, die einfach nicht gut waren und da gibt es auch nichts zu beschönigen." Die immer wieder zitierten Grundtugenden hätten seine Spieler auf dem Platz komplett vermissen lassen. "Die absolute Bereitschaft, den Willen, Zweikämpfe anzugehen, aktiv einen Schritt vorauszudenken. Das hat uns Bremen vorgemacht. Da hat sich immer noch einer dazwischen geworfen."
Bis zum 0:1 habe Letsch den erwarteten Abnutzungskampf im Mittelfeld ohne viele Torchancen gesehen. "Mit der ersten gefährlichen Situation geht Werder dann in Führung. Beim zweiten Tor haben wir den Ball eigentlich zweimal, bekommen es aber nicht auf die Reihe", ärgerte sich der 54-Jährige.
Wie in so vielen Auswärtsspielen ließ die Mannschaft all das vermissen, was sie im heimischen Ruhrstadion an den Tag legt. "Wir zeigen da unterschiedliche Gesichter und sind zu wechselhaft", spart Letsch dabei nicht an Selbstkritik. "Wir sind nicht die Mannschaft, die Gegner an die Wand spielt. Wir müssen unserem Fußball treu bleiben, der mit unserer Mannschaft funktioniert und mit dem wir Erfolge gefeiert haben."
Das Rezept mit Philipp Hofmann als Zielspieler bei langen Bällen geriet wie schon in den beiden Spielen zuvor ins Stocken. "Dann musst du da sein, giftig sein und das waren wir nicht." Seit drei Partien hat der VfL keinen Treffer mehr erzielt und sich acht gefangen. "Wenn du vorne nicht kreativ bist, musst du hinten kompromissloser sein."
Den Ausfall von Leistungsträgern wie Ivan Ordets und Danilo Soares (beide erkältet) oder dem gesperrten Kapitän Anthony Losilla wollte Letsch dabei nicht als Ausrede gelten lassen. "Wir haben genügend Spieler im Kader und eine sehr gute Mannschaft auf dem Platz gehabt. Wir alle haben das als Team verloren", nahm der Trainer sich und seinen Match-Plan nicht heraus.
Unter der Woche gehe es jetzt darum, die gemachten Fehler aufzuarbeiten und dann den Fokus auf das von der Brisanz kaum zu toppende Revierderby gegen den FC Schalke (Samstag, 4. März, 15:30 Uhr) zu legen. Dann sollte der VfL am besten wieder sein Heim-Gesicht präsentieren.