Mit Freudentränen in den Augen klatschte Omar Mascarell seine Mitspieler ab. Mit dem FC Elche, zu dem der 30-jährige Mittelfeldspieler nach drei Jahren beim FC Schalke 04 im Sommer 2021 gewechselt war, hatte er gerade den ersten Saisonsieg gefeiert. Im 20. Anlauf. Endlich.
Doch dieser Anfang des Monats entfachte Hoffnungsschimmer ist inzwischen wieder erloschen. Die nächsten beiden Partien verlor Elche und kann jetzt eigentlich schon für die zweite Liga planen. Der Klub aus der Provinz Alicante liegt abgeschlagen am Tabellenende. 13 Punkte fehlen zurzeit auf den ersten Nichtabstiegsplatz.
Und Mascarell dürfte sich an seine letzte Saison auf Schalke erinnert fühlen. Denn vor exakt zwei Jahren stand er auch mit den Königsblauen mit großem Rückstand auf dem letzten Platz - genau wie Elche hatte Schalke im Februar 2021 nach 22 Spieltagen nur neun Punkte auf dem Konto. Am Ende der Saison stand bekanntlich der Abstieg.
Es war das traurige Ende in einer ohnehin ganz und gar nicht einfachen Saison für Mascarell. Der gebürtige Kanare war als Kapitän in die Saison gegangen, musste die Binde nach der Hinrunde allerdings an Neuzugang Sead Kolanisac abgeben.
Ferner war Mascarell dabei, als der Abstieg nach einer Niederlage bei Arminia Bielefeld im April besiegelt war - und Fans die Spieler nach der Ankunft in Gelsenkirchen teilweise angriffen und verfolgten.
"Das war der Tiefpunkt", erinnerte sich Mascarell einige Monate später in einem Goal-Interview. "Nach dieser Nacht hatte ich Angst, vor die Tür zu gehen. Das hätte ich nie für möglich gehalten, weil ich auf Schalke auch vielen tollen Fans begegnet bin."
Nach diesem Eklat trug Mascarell nie wieder das blauweiße Trikot und kehrte dem Verein wie viele andere Spieler auch nach dem Abstieg den Rücken. Der DFB-Pokalsieger von 2018 mit Eintracht Frankfurt wechselte zurück in sein Heimatland. Mit dem FC Elche befindet er sich nach einer soliden ersten Saison nun in einer ähnlich prekären Situation wie einst mit Schalke.