Es war nicht direkt eine spielentscheidende Szene und doch verabschiedete sich nach der Roten Karte nicht nur Kapitän Anthony Losilla vom Platz, sondern beim VfL Bochum auch die Hoffnung, die Partie gegen den SC Freiburg noch zu drehen. Am Ende blieb es bei der 0:2-Niederlage. Der Übeltäter selbst äußerte sich im Anschluss nicht, dafür sowohl der Trainer als auch Mitspieler.
Sichtlich gefrustet war Kevin Stöger. “Man darf nicht zu viel sagen, was Schiedsrichter angeht.” Der 29-Jährige schien aber eher über die Gesamtleistung des Unparteiischen Felix Zwayer verärgert. “Ich glaube, dass er einige Situationen ganz klar gegen uns gepfiffen hat.”
Auf den Platzverweis bezogen herrschte bei den Bochumer der Tenor: Kann er geben, muss er aber nicht. “Wenn er Gelb zeigt, bleibt es bei Gelb. Wenn er Rot zeigt, bei Rot. Es ist eine Tatsachenentscheidung”, ordnete Keven Schlotterbeck das Foulspiel ein. Auch für Trainer Thomas Letsch ist es eine 50:50-Situation.
“Der Ball springt ihm etwas weiter weg. Er denkt, er kommt noch ran, ist dann mit dem gestreckten Bein zu spät und natürlich ist die Sohle offen.” Gegenspieler Nicolas Höfler traf Losilla schmerzhaft am Schienbein. “Ich finde, es ist eine harte Entscheidung, aber keine Fehlentscheidung.” Vielmehr beschäftige ihn, dass seine Mannschaft damit vorerst ohne ihren Kapitän auskommen muss.
Er ist für uns so ein wichtiger Spieler, das Herz bei uns im Zentrum.
Thomas Letsch über Kapitän Anthony Losilla
“Ich hoffe, dass ‘Toto’ nicht allzu lange ausfällt”, geht Letsch von zwei Spielen Sperre aus. “Das ist hart genug. Er ist für uns so ein wichtiger Spieler, das Herz bei uns im Zentrum.” Eins zu eins zu ersetzen sei Losilla für den VfL daher nicht. “Ihn haben wir nicht ein zweites Mal, aber wir werden es als Mannschaft auffangen müssen.”
Sechs mögliche Kandidaten gibt der Kader für die Zentrale her. Jacek Goralski, der einzig 'klassische' Sechser, Pierre Kunde, Patrick Osterhage und Patrick Förster als offensivere Variante sowie Konstantinos Stafylidis und Erhan Masovic als Variante 'Zweikampfstärke'. Unter der Woche wird Letsch mit seinem Trainerteam entscheiden müssen, wie in das Auswärtsspiel bei Werder Bremen (Samstag, 25. Februar, 15:30 Uhr) gegangen werden soll.