Auffällig ist, dass Salih Özcan und Jude Bellingham auf dem Trainingsplatz oft aneinanderkleben, sich veralbern, necken. „Meine Beziehung zu Jude ist ein bisschen anders, wir verstehen uns sehr gut. Wir pushen uns immer in den Spielen und versuchen uns auch, ein bisschen zu ärgern“, berichtet Özcan dann auch nach dem BVB-Training am Sonntagvormittag in Marbella. Eigentlich wollten die Dortmunder hier ja dem schlechten Wetter in der Heimat entfliehen, an diesem Tag aber prasselt der Regen vom grauen Himmel.
Seit Freitag bereitet sich Borussia Dortmund in Andalusien auf die kommenden Monate vor. „Es ist anstrengend, das gehört dazu. Es sind viele intensive Einheiten, viele Läufe, viel Eins-gegen-Eins, aber insgesamt ist das alles optimal“, berichtet Özcan. Im vergangenen Sommer wechselte der 24-Jährige vom 1. FC Köln zur Borussia, er soll dem Dortmunder Zentrum mehr Härte verleihen. Das gelang manchmal, aber nicht immer.
Jetzt ist etwa Mahmoud Dahoud (27) nach seiner Schulterverletzung zurückgekehrt, einer, der mit Özcan um einen Platz im Mittelfeldzentrum konkurriert. „Man merkt, jeder gibt alles, jeder versucht, sich seinen Stammplatz zu ergattern. Es gehört in der Vorbereitung dazu, zu zeigen, was man kann“, erklärt Özcan. Der BVB sei ein großer Verein, jeder habe die Fähigkeit, in die Startelf zu rutschen. „Das sieht man, das merkt man auch im Training.“ Im Mannschaftsbus werde es schon eng, sagt der gebürtige Kölner – und lacht.
Die Probleme in den vergangenen Monaten versuche die Mannschaft aufzuarbeiten. Zu Beginn stimmte die Defensivleistung, später wackelte die BVB-Abwehr immer bedenklicher. „Das haben wir auch angesprochen, uns haben in den letzten Spielen zwei, drei Prozent gefehlt“, berichtet Salih Özcan. Er gehört in jedem Fall zu denjenigen, die im Zentrum für Stabilität sorgen sollen.