Es wird ernst beim VfL Bochum. Seit dem Wochenstart bereitet sich der Revierklub auf den Wiederbeginn der Bundesliga vor. Der Tabellenvorletzte muss im Laufe der Rückrunde mindestens einen Punkt gut machen, um über den Sommer hinaus erstklassig zu bleiben.
Die letzten Tage vor dem Start der Mission Klassenerhalt nutzte Philipp Hofmann, um abzuschalten. Seinen Weihnachtsurlaub verbrachte der 29-Jährige in seiner Heimat, dem Sauerland, ehe er in Berlin Silvester feierte - gemeinsam mit seinem guten Freund und Nationalspieler David Raum.
"Es tat gut, mal nicht an Fußball zu denken und Kraft für die Rückrunde zu tanken", berichtet Hofmann. Inzwischen ist die kurze Auszeit vorbei. Seit Montag trainiert der VfL wieder, am Samstag brechen die Bochumer ins Trainingslager im spanischen Jerez la Frontera auf.
Nachdem im ersten Vorbereitungsblock im Dezember der konditionelle Bereich ein Schwerpunkt war, soll es bis zum Bundesliga-Start am 21. Januar gegen Hertha BSC vor allem um den taktischen Feinschliff gehen - etwa um Standardsituation. "Außerdem wollen wir im Trainingslager den Zusammenhalt stärken, damit wir perfekt auf die Rückrunde eingestellt sind", erklärt Hofmann.
Philipp Hofmann über Neuzugang Keven Schlotterbeck und mögliche weitere Transfers: "Er wird uns weiterhelfen. Vielleicht kommen ja noch weitere Spieler. Wir können Verstärkungen gebrauchen. Aber die Hinrunde gezeigt, dass der aktuelle Kader bundesligatauglich ist."
Denn dass aktuell noch nicht alles wie geplant funktioniert, das deuteten die bisherigen Testspiele an. Kein einziges haben die Bochumer gewonnen, die Leistungen passten weitestgehend nicht, auch nicht gegen unterklassige Gegner wie den SC Verl. Doch das dürfe nicht überbewertetet werden, betont Hofmann. "Natürlich dürfen wir es auch nicht unterbewerten. Aber das kann vorkommen in Testspielen, wenn man vorher viel im konditionellen Bereich gearbeitet hat. Beim Liga-Start zählt es."
Hofmann selbst hat sich mittlerweile in der Bundesliga akklimatisiert. Der Arnsberger spielt nach seinem Sommer-Wechsel vom Karlsruher SC an die Castroper Straße seine erste Saison im Oberhaus. "Es war ein Halbjahr mit Höhen und Tiefen. Es lief am Anfang nicht gut, aber nach dem Trainerwechsel haben wir einige gute Spiele gezeigt", sagt er im Rückblick auf die Hinserie.
Das gilt auch für Hofmann selbst. Der Stürmer steigerte sich im Lauf der Zeit und steht bei vier Saisontoren. Drei davon erzielte er, seit der Bochumer Chefcoach Thomas Letsch heißt.
Dessen Philosophie kommt dem bulligen Mittelstürmer Hofmann zugute. "Ich brauche die Bälle im Sechszehner und das klappt immer besser", sagt er. "Aber wir müssen noch mehr Flanken schlagen. Nur so kann ich meine Stärken in der Box voll ausspielen." Und mit weiteren Toren zum Klassenerhalt der Bochumer beitragen.
mit gp