Dass der Test von Schalke 04 bei Hajduk Split ein torreicher wurde, war auch Sebastian Polter zuzuschreiben. Bei der 3:4-Niederlage der Königsblauen gegen den Tabellenzweiten der kroatischen Liga lief der 31-Jährige im ersten Durchgang im Sturmzentrum auf - und hatte bei beiden S04-Treffern, die in jener Halbzeit fielen, seine Füße mit im Spiel.
Erst traf Polter nach einer Flanke sehenswert mit der Hacke zum zwischenzeitlichen 1:1 (35.). Dann provozierte er mit einem Distanzschuss den Handelfmeter, den Marius Bülter zum 2:2-Pausenstand verwandelte (44.). Und eigentlich hätte es nach einem Foul an Polter in der Anfangsphase einen weiteren Strafstoß für die Königsblauen geben müssen.
Nach der Partie zog der Angreifer ein zweigeteiltes Fazit. "Gerade in der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir seit rund einer Woche am Offensivspiel arbeiten. Schon nach dieser Zeit haben viele Rädchen ineinandergegriffen, was unseren Spielaufbau betrifft", lobte Polter. "Das war ein Schritt nach vorne. Wir haben uns viele Chancen herausgespielt und hätten das ein oder andere Tor mehr machen können."
Du willst nicht mit offenem Visier in so ein Spiel gehen und vier Gegentore fressen.
Sebastian Polter
Weniger glücklich zeigte sich der Ex-Bochumer dagegen mit der Rückwärtsbewegung der Knappen. "Du willst nicht mit offenem Visier in so ein Spiel gehen und vier Gegentore fressen." Und da hatte der 1,92-Meter-Mann recht: Bei allen Split-Treffern sahen die Schalker nicht gut aus. Drei von vier Toren waren individueller Fehler vorausgegangen, einmal agierte die gesamte Abwehr unglücklich. "Wir dürfen die Defensive nicht vernachlässigen", forderte Polter. Es gelte, stabiler zu stehen und mit dem ganzen Team besser in die Tiefe zu verteidigen.
Von den insgesamt sieben Treffern im Stadion Poljud ging das schönste auf Polters Konto. "Das ist teilweise Instinkt", kommentierte der gebürtige Wilhelmshavener seinen Abschluss mit der Hacke. "Der Ball kam in den Rücken, daher konnte ich ihn nur noch mit der Hacke nehmen. Ich habe direkt gemerkt, dass ich ihn gut getroffen habe."
So dürfte der gebürtige Wilhelmshavener trotz der Pleite wichtiges Selbstvertrauen gesammelt haben. Mit nur vier Startelf-Nominierungen und einem Saisontor (zwei Vorlagen) verlief sein erstes Halbjahr auf Schalke durchwachsen. Doch mit seiner Leistung gegen Split lieferte Polter in Abwesenheit von Konkurrent Simon Terodde wichtige Argumente im Kampf um den Platz im Sturmzentrum.