und 200 Fans des FC Schalke 04 reisten zum zweiten Testspiel der Winter-Vorbereitung bei Hajduk Split – und sie bereuten die Kurzreise nach Kroatien nicht. Bei angenehmen 17 Grad erlebten sie ein Torfestival, das die Königsblauen aufgrund schrecklicher Abwehrfehler unnötig mit 3:4 (2:1) gegen den Tabellenzweiten der kroatischen Liga verloren.
Wie schon beim 2:2 in Wien vor einer Woche gab Trainer Thomas Reis sechs U23-Spielern eine Chance im Kader, während einige angeschlagene Profis in Gelsenkirchen blieben. Diesmal waren es Simon Terodde, Henning Matriciani, Alex Kral und Timothée Kolodziejczak, die auf den Flug nach Kroatien verzichteten. Auch die Langzeitverletzten sowie Stammtorwart Alexander Schwolow blieben in Deutschland.
War das Spiel in Österreich über 90 Minuten eine muntere, stimmungsvolle Angelegenheit, plätscherte die Partie in Split in den ersten 25 Minuten noch vor sich hin. Nach 45 Sekunden tauchte Hajduk-Rechtsaußen Emir Sahiti frei im Strafraum auf, scheiterte aber an Torwart Ralf Fährmann. Danach passierte lange nichts mehr.
Reis hatte sein Team wieder im 4-3-3-System sortiert, mit dem er die Rückrunde angehen will. Besonders unter Beobachtung standen in der ersten Hälfte Spielmacher Florent Mollet und Stürmer Sebastian Polter. Keinen guten Eindruck hinterließ Linksverteidiger Tobias Mohr. Er ließ sich in der 25. Minute von Sahiti ganz simpel vernaschen. Sahitis Querpass verwandelte Ivan Cubelic zum 1:0 für Hajduk. Ein Treffer wie aus dem Nichts. Erst danach übernahm Schalke das Kommando. Dominick Drexler ließ sich fallen, baute das Spiel teilweise wie ein Libero auf.
Und Schalke kam zu Chancen. In der 34. Minute köpfte Ibrahima Cissé nach einer Mohr-Ecke drüber. Eine Minute später fiel der Ausgleich. Marius Bülter setzte sich über die linke Seite durch, seinen Pass in den Fünfmeterraum verlängerte Polter mit der Hacke elegant ins Tor – 1:1. Bis zur Pause hatte Schalke noch zwei weitere Chancen: In der 41. Minute köpfte Cissé nach einer Mollet-Ecke drüber. Drei Minuten später gab es Elfmeter. Einen Polter-Schuss hatte Hajduk-Verteidiger Chidozie Awaziem mit der Hand abgewehrt. Marius Bülter verwandelte zur 2:1-Pausenführung für die Königsblauen.
Zur Pause wechselten beide Mannschaften viele Spieler aus – doch wie schon in Wien sorgte das nicht dafür, dass der Spielfluss verloren ging. Ganz im Gegenteil: Nun ging es in den Strafräumen richtig rund, und es folgten in den ersten 28 Minuten der zweiten Hälfte vier Treffer – einige davon nach krassen individuellen Fehlern.
Zum Beispiel missriet kurz nach Wiederanpfiff ein Rückpass von Verthomy Boboy – Sahiti sprintete dazwischen, 2:2. In der 61. Minute hatte die ganze Schalker Abwehr Stipe Biuk aus den Augen verloren, 3:2 für Hajduk. Zehn Minuten später flog Torwart Justin Heekeren an einer Freistoßflanke vorbei, Luka Vuskovic staubte aus abseitsverdächtiger Position ab – 4:2. Schalke gab nicht auf, Soichiro Kozuki verkürzte in der 73. Minute nach einer Vorlage von Andreas Ivan auf 3:4.
Bis zum Schlusspfiff drängte Schalke auf den Ausgleich – es blieb aber bei der vermeidbaren Niederlage.