Beim FC Schalke 04 ist Mike Büskens eine Legende – als Spieler war er Teil der Eurofighter, die 1997 den Uefa-Pokal gewannen, und als Trainer führte er die Königsblauen 2022 zurück in die Bundesliga.
Dennoch hatte das Jahr für ihn nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen. Rund um die Freistellungen der Trainer Dimitrios Grammozis (März) und Frank Kramer (Oktober) war Büskens Bestandteil vieler Diskussionen – und die waren für ihn nicht immer positiv. „Das, was passiert ist, und in welcher Art und Weise, das trifft mich. Das wühlt mich immer noch auf“, sagte Büskens im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Konkret bestritt Büskens, Grammozis nicht unterstützt zu haben. „Jeder der Beteiligten weiß, dass ich immer versucht habe, mich in schwierigen Phasen schützend vor ihn zu stellen“, sagte der 54 Jahre alte Büskens. Nach dem vollbrachten Aufstieg habe er nie darüber nachgedacht, doch dauerhaft Chef zu werden. „Sie werden niemanden finden, dem ich so etwas gesagt habe“, erklärte Büskens. „Dafür schlafe ich auch zu schlecht in dieser Funktion. Wenn ich es unbedingt gewollt und medial so formuliert hätte, wäre der Druck für den Verein höchstwahrscheinlich groß gewesen.“
Büskens‘ bitteres Resümee: „Im Endeffekt war auf die ganzen entstandenen Diskussionen das Schlimmste, was passieren konnte, dass wir aufgestiegen sind. Es wäre für mich persönlich vielleicht besser gewesen, wir hätten von den neun Spielen sechs verloren.“
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Seine Mit-Verantwortung daran, dass Kramers Amtszeit nicht erfolgreich war, gestand er ein. „Man ist immer Teil des großen Ganzen. Ich habe doch nicht mit dem Aufstieg alles und damit nichts zu tun“, so Büskens. Er sei zum Beispiel für die Einteilung bei gegnerischen Standardsituationen verantwortlich gewesen.
Unter Kramer-Nachfolger Thomas Reis sitzt Büskens nicht mehr auf der Trainerbank. Er habe das schon im Sommer angeboten, sagte Büskens: „Ich habe im Sommer gesagt: Wenn es ein Thema ist, dass ich hinter dem Trainer sitzt, dann mache ich das nicht mehr.“ Büskens ist Verbindungstrainer zwischen Profis und der Knappenschmiede. „Ich möchte schauen: Was ist los in der U17, U19 und U23? Ich möchte mich den Talenten aus dem Profikader widmen, mit ihnen auf dem Platz arbeiten und ihre Spiele analysieren.“