Der Dortmunder Bundesligaprofi Giovanni Reyna stand bei der Fußball-WM angeblich kurz vor dem Rauswurf aus der US-Nationalmannschaft. Chefcoach Gregg Berhalter bestätigte, dass er einen Spieler fast nach Hause geschickt habe, den Namen nannte er jedoch nicht. Mehrere US-Medien berichteten, dass es sich dabei um den 20 Jahre alten BVB-Spieler gehandelt habe. Reyna spielte bei der WM nur eine Ergänzungsrolle im US-Team, das im Achtelfinale gegen die Niederlande ausgeschieden war. Nun reagierte der Offensivspieler auf die Vorwürfe - und gab Coach Berhalter einen Seitenhieb mit.
„Bei dieser letzten Weltmeisterschaft hatten wir einen Spieler, der auf und neben dem Platz die Erwartungen eindeutig nicht erfüllt hat. Als Mitarbeiter saßen wir stundenlang zusammen und überlegten, was wir mit diesem Spieler machen würden. Wir waren bereit, ein Flugticket nach Hause zu buchen, so extrem war es“, sagte Berhalter bei einem Leadership-Briefing bei charterworks.com.
Der Dortmunder Offensivspieler, der in Katar insgesamt bloß 52 Minuten auf dem Feld stand, reagierte am Dienstagabend (deutscher Zeit) auf die Vorwürfe und Medienberichte aus den USA. Bei Instagram räumte Reyna ein, "am Boden zerstört" gewesen zu sein, als Berhalter ihm vor dem Turnier mitgeteilt hatte, dass er nur eine untergeordnete Rolle einnehmen würde.
Das habe auch Einfluss auf seine Leistungen im Training gehabt, so der BVB-Profi. „Ich entschuldigte mich dafür bei meinen Teamkollegen und meinem Trainer, und mir wurde gesagt, dass mir vergeben wurde", so der 20-Jährige. Reyna zeigte sich irritiert, dass Berhalter diesen Vorfall nun wieder an die Öffentlichkeit gebracht hatte, er habe ihm versichert, dass er intern bleiben würde. "Ich hoffe, dass von nun an jede Person im Verband sich darauf konzentriert, was das Beste für die Nationalmannschaft ist", schrieb Reyna - ein deutlicher Seitenhieb gegen Berhalter.
Schließlich habe sich Reyna, der offenbar im Training lustlos agiert hat, bei der Mannschaft entschuldigen müssen. „Das andere, was wir zu ihm gesagt haben, war, dass er sich bei der Gruppe entschuldigen müsse. Aber er müsse sagen, warum er sich entschuldigt. Es muss tiefer gehen als nur 'Leute, es tut mir leid'“, so Berhalter. Nach der Aussprache habe es mit dem Spieler kein Problem mehr gegeben. (mit dpa)