In dieser Saison spielt Luis Hartwig vom VfL Bochum leihweise für den SKN St. Pölten in der zweiten Liga Österreichs. Dort soll das 20 Jahre alte Eigengewächs des Revierklubs Spielpraxis sammeln. Und nachdem sich die Liga vor dem WM-Beginn in die lange Winterpause verabschiedet hat, lässt sich festhalten: Dieser Plan ist bislang voll aufgegangen.
Acht Tore erzielte der Stürmer in seinen 15 Einsätzen, vier weitere Treffer bereitete er vor. Dafür brauchte Hartwig nur 734 Minuten - durchschnittlich trifft er alle 91 Minuten. Der Wittener ist der beste Torschütze seines Teams, für das ebenfalls erfolgreich läuft. St. Pölten führt die Tabelle nach der ersten Saisonhälfte mit einem Punkt Vorsprung an, liegt auf Aufstiegskurs.
Er sei nun "endlich angekommen" in Niederösterreich, erklärte Hartwig neulich in einem Kicker-Interview. In Bochum gehörte er vergangene Saison bereits zum Bundesliga-Kader, kam aber auch verletzungsbedingt zu nur einem Kurzeinsatz.
Obwohl Hartwig nun eine Liga tiefer und zudem in Österreich unterwegs ist, sagte er: "Die Intensität ist hier manchmal sogar ein bisschen höher, aber dafür ist die individuelle Klasse in Bochum größer. Da hast du etablierte Leute, die teilweise über 100 Bundesliga-Spiele gemacht haben." Insgesamt sei das Niveau in Deutschland "natürlich weit höher", so der Angreifer, der den SKN "derzeit in der oberen Hälfte der deutschen 3. Liga ansiedeln" würde.
Dort vor ausverkauftem Haus zu spielen, ist schon ein Ziel, etablierter Stammspieler wäre ein Traum.
Luis Hartwig im Kicker-Interview
Mit seinem Stammverein befinde er sich ständig im Austausch. "Auch mit einigen Spielern und mit Reha-Trainer Benedikt Oppenhäuser, mit dem ich ja letztes Jahr viel zu tun hatte. In den letzten Wochen waren die Telefonate wieder länger. Meine Spieler-Statistiken sind jetzt nicht gerade unsichtbar (lacht)".
Was Hartwig meint: Vor der Winterpause hatte er seine bislang erfolgreichste Phase. Gegen die Young Violets erzielte der zweifache U20-Nationalspieler Ende Oktober einen lupenreinen Hattrick. Und in den beiden folgenden Spielen traf er ebenfalls, nachdem er zuvor achtmal in Serie torlos blieb.
Auch an der Castroper Straße werden Hartwigs Auftritte sicher aufmerksam verfolgt. Planmäßig wird der Youngster im Sommer zurückkehren. Beim VfL steht er bis 2024 unter Vertrag. "Bochum ist meine Heimat. Dort vor ausverkauftem Haus zu spielen, ist schon ein Ziel, etablierter Stammspieler wäre ein Traum. Aber im Fußball ist es halt immer schwierig, sich langfristige Ziele zu stecken", sagte er im Kicker über seine Zukunft.