Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund ist weitestgehend unbeschadet durch die Corona-Krise gekommen. Das hat BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Sonntag bei der Dortmunder Jahreshauptversammlung betont.
Der BVB erzielte im dritten Corona-Jahr 2021/22 einen Umsatz in Höhe von 351 Millionen Euro. Das operative Ergebnis, also die Erlöse, betrugen 80,7 Millionen Euro. Da dem aber Verbindlichkeiten in Höhe von deutlich über 100 Millionen Euro gegenüberstanden, betrug der Verlust 35 Millionen Euro. "Das war immerhin der schwächste Verlust der letzten drei Jahre, obwohl wir zu Beginn des Geschäftsjahres noch immer nicht alle Tickets verkaufen durften", erklärte Watzke.
Corona kostete den BVB bisher rund 150 Millionen Euro
Die Folgen der Corona-Pandemie waren dennoch enorm. Rund 150 Millionen habe der deutsche Vizemeister dadurch verloren. Eine enorme Summe. Das habe jedoch keine gravierenden Folgen gehabt. Schulden hat der BVB nicht gemacht. Watzke: "Wir haben mittlerweile den drei Jahre dauernden Krisenmodus überwunden, obwohl wir insgesamt 150 Millionen Euro Verlust verbuchen mussten, weil wir unserem Kerngeschäft, insbesondere dem Ticketverkauf, nicht nachgehen durften. Wir haben dabei noch immer keine Schulden gemacht. Darauf bin ich sehr stolz. Wir mussten dennoch niemanden entlassen und mussten unsere Probleme nicht auf den Staat abwälzen."
Der 63-jährige Fußball-Funktionär bezog auch zur derzeit unbefriedigenden sportlichen Situation Stellung. Nach den beiden Niederlagen vor der WM-Pause in Wolfsburg und Mönchengladbach rutschte der BVB auf den sechsten Platz ab. Immerhin: In der Champions League wurde das Achtelfinale erreicht, auch im DFB-Pokal ist der Revierklub noch verteten. Für Watzke und Borussia Dortmund kam die WM-Pause zu spät. „Nach dem Bochum-Spiel hätten wir den Break machen sollen. Dann aber kamen diese beiden Spiele gegen Wolfsburg und Mönchengladbach."
Vor allem die Leistung in Mönchengladbach sei nicht das gewesen,was man von Borussia Dortmund erwarte. "Niemand hat sich mehr geärgert als ich", ergänzte Watzke. Nichtsdestotrotz befinde sich der Verein "im Jahr des Umbruchs." Stürmer-Star Erling Haaland ging im Sommer zu Manchester City, der als Ersatz verpflichtete Sebastien Haller erkrankte vor dem Saisonstart schwer. Der Angreifer leidet an einem Hoden-Tumor. "Dass der Traum, an den Bayern vorbeizuziehen, in diesem Jahr nicht wahr wird, war mir am Tag der Diagnose bei Sebastian Haller klar", gab Watzke zu.
BVB-Boss Watzke über Kehl und Terzic: "Wir sind fest überzeugt"
Auch Trainer Edin Terzic und der neue BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl gerieten nach den letzten beiden schwachen Auftritten in der Bundesliga in die Kritik. Watzke stellte sich am Sonntag mit deutlichen Worten hinter seine sportliche Führung. "Vergesst es, euch an Sebastian Kehl und Edin Terzic abzuarbeiten. Wir sind von dieser Lösung zu 100 Prozent überzeugt und wir werden damit erfolgreich sein. Wir brauchen Leute, die sich mit Haut und Haar dem BVB verschrieben haben. Am Ende der Saison werden wir uns für die Champions League qualifiziert haben, davon bin ich fest überzeugt."