Wer ein Symbol für die bisherige Saison des FC Schalke in der Fußball-Bundesliga sucht, muss nicht lange suchen. Keiner steht so für den komplett missratenen Start wie Stürmer Simon Terodde. In der Zweiten Liga traf der 34-Jährige, wie er will, erzielte 30 Saisontore. Eine Liga höher steht er nach der 1:2-Niederlage in Bremen immer noch bei zwei Toren nach 13 Spielen. Allein das wäre ein guter Grund, um wütend durch die Interviewzonen der Stadien zu stapfen und in der Kabine enttäuscht in der Ecke zu setzen. Terodde machte das aber nicht.
Nach der guten Schalker Leistung in Bremen sagte Terodde: "Mit dieser Leistung kann ich mich identifizieren, da macht es Spaß, auf dem Platz stehen, den ganzen Spirit von außen mitzubekommen - von den Auswechselspielern, dem Trainerteam, den Fans." Vieles sei viel besser gelaufen als in den ersten elf Partien, vor allem in der Offensive: "Wir haben eingefordert, dass der Ball in den Strafraum muss. Und wir waren mit mehreren Spielern im Sechzehner. Man muss sich das Glück erarbeiten. Das klingt zwar etwas plakativ, aber da ist was dran."
Das gilt auch für ihn. Er traf im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart zum 1:1-Endstand, brachte Schalke gegen den FC Augsburg (2:3) auf 1:2 heran. Und sonst? Am dritten Spieltag in Wolfsburg (0:0) verschoss er zweimal kläglich einen Elfmeter. In den Partien gegen Bochum (3:1, beim Stand von 1:1) und nun in Bremen (beim Stand von 0:0) traf er lediglich den Pfosten des gegnerischen Tores. Mit 23 Torschüssen liegt er in der Bundesliga-Tabelle auf Platz 24, Abschlüsse hat er genug. Auch weil seine Quote aktuell nicht stimmt, saß er beim 0:2 gegen Freiburg auf der Bank - zum ersten Mal in seiner Schalke-Zeit aus Leistungsgründen.
Schalke-Torjäger Terodde: "Mannschaft gibt alles"
Und doch jammert er nicht über die schwierige Mission Klassenerhalt - mit nur sechs Punkten nach 13 Spielen ist es sehr unwahrscheinlich, das Ziel zu erreichen. "Wir haben eine komplette Rückrunde vor uns. Im Winter kommen viele verletzte Spieler zurück, man darf diesen Aderlass nicht vergessen. Ich bin zuversichtlich, dass wir viele Punkte holen", erklärte Terodde auf Nachfrage dieser Zeitung. Auch die Unterstützung der Fans mache ihm Mut: "So wie die Fans uns in Bremen verabschiedet haben, werden sie uns am Mittwoch empfangen. Sie haben ein feines Gespür. Das ist Gänsehaut pur." Am Mittwoch steht das Schlüsselspiel gegen Mainz 05 (20.30 Uhr/Sky) auf dem Spielplan - bei einem Sieg wären es neun Punkte. Das ist immer noch schlecht, klingt aber nicht mehr ganz so mies wie die aktuelle Bilanz.
Terodde glaubt an drei Punkte. "Es ist wichtig, den Leuten zu zeigen, dass diese Mannschaft alles gibt. Und in Bremen hat das ganze Stadion gesehen, dass wir einen beherzten Auftritt hingelegt haben." Und das erkannten auch die Bremer an.