Gregor Kobel humpelte leicht, als er sich in Richtung des Stadionausgangs bewegte. „Nicht so schlimm, das wird schon werden“, antwortete der Torhüter von Borussia Dortmund – was zumindest geeignet war, all diejenigen zu beruhigen, die es mit Borussia Dortmund halten. Andererseits hat man beim BVB auch schon erlebt, dass derlei Beruhigungen eine wochenlange Verletzungspause folgt.
Die Verletzungssorgen sind fast schon traditionell groß in Dortmund und im Champions-League-Spiel beim FC Kopenhagen (1:1) schienen nun weitere schlechte Nachrichten hinzuzukommen: Als sich die Mannschaft nach der Halbzeitpause wieder auf dem Platz versammelte, fehlten Torhüter Gregor Kobel und Abwehrchef Mats Hummels. „Sie haben in der Pause ein bisschen was gespürt“, erklärte BVB-Trainer Edin Terzic später. „Nichts Wildes, aber heute wollten wir einfach kein Risiko eingehen.“
Kobel hatte es an den Adduktoren gezwickt, Hummels im Oberschenkel – aber der Innenverteidiger bewegte sich ohne erkennbare Mühe aus der Kabine zum Mannschaftsbus. Beide sollen, so ist die allgemeine Erwartung, im kleinen Revierderby gegen den VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wieder zur Verfügung stehen.
Die Verletzungssorgen sind ja auch schon groß genug: Zwölf Spieler hätte Terzic in Kopenhagen auf die Ersatzbank setzen dürfen, nur acht Profis aber nahmen draußen Platz. Gegen Bochum aber soll sich die Personallage wieder ein wenig entspannen: Die Hoffnung ist groß, dass Kapitän Marco Reus seine Außenbandverletzung dann endgültig überwunden hat. Für den Offensivspieler drängt die Zeit, will er noch rechtzeitig zur Weltmeisterschaft seine körperliche Fitness unter Beweis stellen: Zwei Bundesligaspiele sind es noch, dann gibt Bundestrainer Hansi Flick seinen WM-Kader bekannt.
Auch Raphael Guerreiro und Tom Rothe könnten gegen Bochum ins Aufgebot zurückkehren – weiterhin fehlen dürften Marius Wolf nach einem Infekt sowie Thomas Meunier (Jochbeinbruch), Mateu Morey (Meniskusverletzung, Mahmoud Dahoud, Jamie Bynoe Gittens (beide Schulter-OP) sowie Sebastien Haller wegen seines bösartigen Hodentumors.