Seine Rückkehr nach Berlin hatte sich Alexander Schwolow sicher anders vorgestellt. Der Torhüter, der in dieser Saison leihweise für den FC Schalke 04 spielt, erlebte im Duell mit seinem Stammklub einen mehr als bitteren Abend im Olympiastadion. Kurz nach der Pause rutschte ihm ein eigentlich haltbarer Distanzschuss von Lucas Tousart durch die Hände (49.). Ein harter Schlag für die Knappen, die das Spiel am Ende mit 1:2 verloren und nun am Tabellenende stehen.
Der Gegentreffer habe die Mannschaft geschockt, erklärte S04-Stürmer Marius Bülter nach Abpfiff bei DAZN. Einen Vorwurf wollte er Schwolow aber nicht machen. "Wir versuchen ihn aufzubauen. Das ist natürlich bitter für ihn bei seinem alten Verein. Fehler passieren. Es gilt, weiter hart zu arbeiten."
Weniger schonungslos äußerte sich Herthas Kapitän Marvin Plattenhardt, der in den vergangenen zwei Jahren mit Schwolow zusammenspielte. Als er gefragt wurde, ob er Mitleid mit Schwolow habe, antwortete Plattenhardt: "Das ist immer hart für einen Torhüter. Aber uns ist das egal. Wir wollten die drei Punkte hier halten und das hat geklappt."
Schwolow kam im Sommer als Nachfolger von Aufstiegstorhüter Martin Fraisl nach Gelsenkirchen. Nachhaltig überzeugen konnte der 30-Jährige bislang nicht. Schwolow zeigte in vielen Partien zwar starke Paraden, patzte allerdings schon mehrfach. "Du brauchst Stabilität und das fängt beim Torhüter an", analysierte DAZN-Experte Sascha Bigalke, der den Keeper mitverantwortlich für die fünfte Liga-Pleite in Serie machte: "Schalke hatte danach einen klaren Bruch im Spiel und einige Zeit gebraucht, um wieder ins Spiel zu kommen."