Die Köpfe hingen tief bei den Profis des FC Schalke 04 - sehr tief. Im Kellerduell bei Hertha BSC verpasste der Revierklub am Sonntagabend einen Befreiungsschlag und verlor mit 1:2. Es war bereits die fünfte Liga-Pleite in Serie, durch die S04 ans Tabellenende abstürzte.
Beim Debüt von Interimstrainer Matthias Kreutzer erlebten die Königsblauen einen bitteren Spielverlauf. In der ersten Halbzeit wurden zwei vermeintliche Treffer von Marius Bülter aberkannt. Und kurz nach der Pause gerieten die eigentlich besseren Gäste durch einen Distanzschuss von Lucas Tousart in Rückstand, bei dem Torhüter Alexander Schwolow überhaupt nicht gut aussah.
Diese Szene mussten die Schalker erstmal verdauen, wie S04-Profi Marius Bülter nach der Partie erklärte. "Das 0:1 hat uns geschockt, weil wir gut im Spiel waren", sagte Bülter am DAZN-Mikrofon. "In der ersten Halbzeit waren wir besser, hatten ein bisschen Pech bei meinen beiden Toren. Dann kurz nach der Pause so ein Tor zu kassieren, ist extrem bitter. Gerade in unserer aktuellen Phase ist es nicht einfach mit Rückschlägen umzugehen."
Zwar gelang Florent Mollet der späte Ausgleich (85.), doch Berlin antwortete durch Wilfried Kanga (88.) - ein Treffer mitten ins Herz der Knappen. "Wir haben ein bisschen gebraucht, kommen dann zurück. Dann müssen wir einen Punkt mitnehmen", haderte Außenstürmer Bülter.
Trotz der nächsten Pleite hatte er eine Leistung gesehen, auf die man aufbauen könne. Doch der Frust überwog beim 29-Jährigen: "Trotzdem ist es extrem bitter, ein wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten zu verlieren. Nach dem späten Ausgleich wäre ein 1:1 wichtig für die Moral gewesen."
Doch so steht Schalke mit nur sechs Punkten nach elf Spielen am Tabellenende. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt zwei Punkte, drei Zähler sind es auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Im Gastspiel beim SC Freiburg am nächsten Sonntag bietet sich die Chance, den Rückstand aufzuholen - mit einem neuen Cheftrainer an der Seitenlinie.