Alexander Baumjohann ist inzwischen 35 Jahre alt. Der in Datteln geborene und in Waltrop aufgewachsene Mittelfeldspieler lebt inzwischen in Australien. Dort bereitet er sich auf seine Karriere als Fußballfunktionär vor. Seine Laufbahn als Spieler habe er „zu 99 Prozent“ beendet.
Seit er 2017 Hertha BSC Berlin verließ, lebt er im Ausland. Zunächst spielte er in Brasilien, dann in Australien. Zuletzt war sein Vertrag beim Sydney FC nicht verlängert worden. Wieder Mal spielte das Knie eine Rolle. Das machte dem begnadeten Techniker, der in seiner Jugend als eines der größten Talente Deutschlands galt, schon beim FC Schalke 04 und auch bei seinen späteren Stationen einen dicken Strich durch die Rechnung. Seine körperliche Konstitution und sein Hang zum Phlegma verhinderten wohl eine noch größere Karriere. Dennoch reichte es zu 29 Bundesligaspielen für den S04, 32 für Borussia Mönchengladbach, drei für den FC Bayern München und 33 für Hertha BSC Berlin.
Schalke ist mein Herzensklub. Der zweite Abstieg in drei Jahren wäre bitter. Es gibt vermutlich schon noch ein paar Teams, mit denen Schalke - wenn die Leistung passt - in der Liga sportlich mithalten kann. Aber viele sind es nicht.
Alexander Baumjohann
Dem Bundesligafußball ist Baumjohann, der mittel- bis langfristig nach Deutschland zurück will, weiter verbunden. Und insbesondere den Königsblauen. Wenn die Knappen spielen, steht er in Down Under auch schon mal früh auf, um sich ein Spiel anzusehen. So auch das 1:5 bei der TSG Hoffenheim im DFB-Pokal, das Ex-Trainer Frank Kramer den Job kostete.
„Die Leistung beim 1:5 in Hoffenheim im Pokal war desaströs, danach musste etwas passieren. Für Frank Kramer tat’s mir dennoch leid. Ich glaube, er hatte nie wirklich eine echte Chance angesichts der Skepsis, die ihm vom ersten Tag an entgegenschlug“, sagte Baumjohann dem Kicker. „Schalke ist immer noch einer der Klubs, bei denen die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit am meisten auseinandergeht. Wenn man ehrlich ist: Für viel mehr reicht es mit diesem Kader und angesichts der finanziellen Mittel nicht. Selbst Guardiola wäre für Schalke kein Heilsbringer.“
Vor dem Duell seiner beiden Ex-Vereine FC Schalke 04 und Hertha BSC hat er sich eindeutig positioniert. Er drückt aus dem fernen Australien dem S04 die Daumen und wünscht dem Klub den Klassenerhalt. „Schalke ist mein Herzensklub. Der zweite Abstieg in drei Jahren wäre bitter. Es gibt vermutlich schon noch ein paar Teams, mit denen Schalke - wenn die Leistung passt - in der Liga sportlich mithalten kann. Aber viele sind es nicht“, urteilt „Baumi“.
Er selbst hat inzwischen ein internationales Sportmanagement-Studium bei der UEFA abgeschlossen und vor drei Wochen sein Zertifikat in Football-Management erhalten. Nun sondiert er die Möglichkeiten eines Einstiegs in den Managementbereich. Seinem Ex-Verein rät er aus der Ferne: „Schalke - und damit meine ich vor allem das Umfeld - braucht mehr Bodenhaftung und Realitätssinn. Bis der Klub irgendwann mal wieder um einstellige Tabellenplätze mitspielen kann, wird es länger dauern. Aktuell geht es nur um den Ligaerhalt, der wird schwer genug.“