Die Amtszeit von Frank Kramer als Cheftrainer beim FC Schalke 04 nähert sich offenbar immer weiter dem Ende. Nach dem 1:5-Debakel forderten die Fans den Rauswurf, Sportdirektor Rouven Schröder verweigerte ihm die Rückendeckung.
Am Sky-Mikrofon bemühte sich der Fußballlehrer jedoch, sachlich zu bleiben: „Ich muss ehrlich sagen, dass ich sprachlos bin darüber, was wir auf den Rasen gebracht haben. Das war völlig ungenügend.“ Für Kramer habe die Mannschaft vor allem die Grundtugenden vermissen lassen. Seine Halbzeitansprache fiel auch dementsprechend „kurz und eindeutig“ aus, wie er selbst mitteilte: „So weitermachen geht auf gar keinen Fall. Wir müssen ganz anders auftreten, ganz anders die Spiele bestreiten. So geht es sicher nicht.“
Ob er das wichtige Spiel am kommenden Sonntag gegen Hertha BSC überhaupt noch bestreiten darf, ist aktuell allerdings mehr als unsicher. Ein Weiterkommen war für die Königsblauen zwar keine Pflicht, dennoch hatte die Klubführung erwartet, dass die Mannschaft an den Auftritt aus der zweiten Halbzeit bei der Niederlage am vergangenen Freitag anknüpfen könnte. Das Gegenteil war jedoch der Fall.
Bei Sky verneinte Kramer, dessen Amtszeit bei Fortuna Düsseldorf 2015 schon nach nicht einmal fünf Monaten endete, dass er Angst um seinen Job habe: „Warum soll ich Angst haben? Ich darf bei einem tollen Verein Cheftrainer sein. Damit befasse ich mich nicht. Mein Fokus liegt immer auf dem Inhaltlichen. Alles andere ist nicht mein Thema.“ Kramer weiter: „Ich fokussiere mich auf das, was ich beeinflussen kann und das ist hoffentlich, die Mannschaft auf Spur zu bringen.“
Dass er in seiner Formulierung das Wort „hoffentlich“ benutzte, verrät hingegen, dass Kramer ganz genau weiß, was die Stunde geschlagen hat.