Der erste Sieg für den VfL Bochum am 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga (3:0 gegen Eintracht Frankfurt) war gleichzeitig das erste Spiel ohne Gegentor. Mitverantwortlich dafür war ein Innenverteidiger-Duo, das eine ganze Weile nicht gemeinsam auf dem Platz stand.
Erst ein einziges Mal zuvor bildeten Erhand Masovic und Ivan Ordets gemeinsam die Abwehr-Zentrale. Am 1. Spieltag bei der 1:2-Niederlage gegen Mainz waren die Abstimmungsprobleme unverkennbar. Ordets hatte die Vorbereitung benötigt, um einigermaßen fit zu werden. Folglich konnten die beiden noch gar nicht richtig eingespielt sein, jedenfalls nicht unter Wettbewerbsbedingungen.
Sieben Innenverteidiger-Kombinationen in zehn Spielen
Denn in der 1. Runde des DFB-Pokals (3:0 gegen Viktoria Berlin) startete an seiner Seite Vasilios Lampropoulos. Eine von mittlerweile sieben Kombinationen (s. Infokasten), die bislang ausprobiert wurden - was bei zehn Pflichtspielen verhältnismäßig viel erscheint. Ex-Trainer Thomas Reis versuchte vergeblich, neue Impulse zu setzen, hatte aber auch das Pech, aufgrund von Verletzungen keine Konstanz in die Innenverteidigung zu bekommen. Der nachverpflichtete Leihspieler Dominique Heintz fiel nach zwei vielversprechenden Auftritten aus, ebenso musste Ordets zwischenzeitlich kürzer treten.
Nach dem Reis-Aus brachte Interimstrainer Heiko Butscher mit Nachwuchstalent Tim Oermann frischen Schwung und junge Unbekümmertheit. Dies gelang zumindest soweit, dass gegen Köln der erste Punkt der Saison erkämpft werden konnte und Oermann viel Lob erhielt. Auch Neu-Trainer Thomas Letsch vertraute dem 19-Jährigen in seinem Debakel-Debüt in Leipzig, beendete das Experiment Dreierkette aber bereits nach 45 Minuten.
Nun kehrte Letsch also zu Altbewährtem zurück. Er selbst will der Formation aber gar nicht die größte Bedeutung geben. "Das System ist für mich absolut zweitrangig, wenn wir kompakt stehen", so der 53-Jährige nach dem ersten Dreier. "Wenn wir hoch attackieren und der ganze Block schiebt hoch, unsere zwei Innenverteidiger sind an der Mittellinie und 'Manu' Riemann steht 40 Meter vor dem Tor, dass er die Bälle abfangen kann, das hat schon ganz gut gepasst." Es gehe darum, als gesamte Mannschaft zu verteidigen und die Abstände zueinander so eng wie möglich zu halten.
Offen ist trotzdem, ob Masovic und Ordets auch gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 15. Oktober, 15:30 Uhr) die Möglichkeit bekommen, sich weiter einzuspielen. Der Ukrainer scheint gesetzt zu sein, Masovic hat mit dem Zu-Null-Spiel Werbung in eigener Sache betrieben. Doch Heintz ist seit vergangener Woche wieder voll im Mannschaftstraining und dürfte, vorausgesetzt alles läuft nach Plan, im richtungsweisenden Kellerduell mit seiner Erfahrung eine ernsthafte Alternative darstellen.