Hinter dem VfL Bochum liegen turbulente Wochen. Erst wurde die Trennung von Aufstiegstrainer Thomas Reis nach sechs Niederlagen in Serie bestätigt, dann übernahm U19-Coach Heiko Butscher das Amt als Interimstrainer und holte – beim 1:1 gegen den 1. FC Köln – den ersten Punkt mit den Bochumern. Am 22. September wurde Thomas Letsch als neuer Trainer offiziell vorgestellt.
Mit der Auswärtspartie bei RB Leipzig gab der 54-Jährige sein Debüt auf der Trainerbank – und die Premiere misslang. Der Tabellenletzte war beim Champions League-Teilnehmer chancenlos und ging mit 0:4 unter. In der kommenden Woche will der VfL beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (08. Oktober, 12.30 Uhr) die passende Reaktion zeigen. Dafür muss der neue Mann an der Seitenlinie mit seinem Team an einigen Stellschrauben drehen (Quelle: bundesliga.com):
Laufdistanz: 885,4 Kilometer haben die Akteure des VfL Bochum in den ersten acht Spielen zurückgelegt. Das macht Platz 17 im Vergleich mit den anderen Bundesliga-Teams. Zur Einordnung: Union Berlin, Tabellenführer der Bundesliga, liegt bereits bei knapp 950 abgespulten Kilometern.
Intensive Läufe: Auch in dieser Statistik steht der Bundesligist nur auf Platz 17 (4976) – einzig Borussia Mönchengladbach hat noch weniger intensive Läufe bestritten als der VfL (4810). Auf dem ersten Platz rangiert dort der VfL Wolfsburg (6041), gefolgt vom FC Bayern München (5756).
Sprints: Hier findet sich der VfL ebenfalls im Tabellenkeller wieder – nur Platz 16! Bislang sind die Spieler 1640-Mal gesprintet. Revierrivale Borussia Dortmund liegt mit 2048 Sprints an der Spitze. Bochums Konkurrenten im Abstiegskampf sind alle vor dem VfL platziert.
Gewonnene Zweikämpfe: In dieser wichtigen Statistik rangieren die Bochumer – gemeinsam mit Borussia Mönchengladbach – nur auf Platz 16. 753 Zweikämpfe haben die VfL-Spieler bislang für sich entschieden – im Liga-Vergleich kein guter Wert. Auf den ersten fünf Plätzen sind Rekordmeister Bayern München, 1. FC Köln, Borussia Dortmund, VfB Stuttgart und Spitzenreiter Union Berlin zu finden.
Bei genauer Betrachtung war bereits vor der Saison klar, dass der VfL nach den Abgängen von Milos Pantovic, Armel Bella-Kotchap, Sebastian Polter, Maxim Leitsch und Elvis Rexhbecaj deutlich mehr Schwierigkeiten bekommen würde, als in Jahr eins nach dem Aufstieg. Trotzdem: Bochum hat in den bisherigen Saisonspielen zu häufig die Grundtugenden vermissen lassen. Da muss Neu-Coach Letsch ansetzen. Denn nur mit Kampf, Laufbereitschaft und einer hohen Intensität hat der Revierklub Chancen auf den Liga-Verbleib.