Peter Neururer trainierte von 2001 bis 2005 und nochmal von April 2013 bis Dezember 2014 den VfL Bochum. Neururer stieg er in seiner ersten Amtszeit mit dem Verein von der Castroper Straße auf und erreichte in der Saison 2004/05 sensationell den UEFA-Cup, 2013 schaffte er sensationell den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga.
Aktuell ist er Vorstandsmitglied beim Wuppertaler SV. Von der Entlassung seines früheren Spielers und Co-Trainers Thomas Reis ist er schockiert. „Ich bin geschockt. Diese Beurlaubung ist einfach sehr enttäuschend“, erklärte Neururer gegenüber Sport1. „Ich kenne Thomas gut, er war mein Spieler und mein Co-Trainer in Bochum, er ist ein super Junge. Vor seiner Arbeit beim VfL ziehe ich den Hut.“
Reis wurde am Montag nach einer 1:3-Niederlage des VfL beim ebenfalls gegen den Abstieg spielenden FC Schalke 04 beim VfL Bochum freigestellt. Es war die sechste Niederlage im sechsten Saisonspiel. Dadurch stehen die Bochumer aktuell mit bereits fünf Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz auf dem letzten Tabellenplatz. Zu viel für die VfL-Verantwortlichen. Sie haben dem 48-Jährigen nicht mehr zugetraut, das Ruder noch einmal herumzureißen.
Vor drei Jahren hatte Reis den VfL in akuter Abstiegsgefahr in der 2. Liga übernommen. Es folgte eine dreijährige Erfolgsstory. Das Team schaffte den Klassenerhalt, stieg ein Jahr später auf und sicherte sich in der vergangenen Saison mit teils mitreißenden Spielen die Klasse. Unter anderem wurde der FC Bayern München mit 4:2 geschlagen und beim BVB mit 4:3 gewonnen. „Es tut mir sehr leid für ihn, dass er jetzt gehen muss. Ich finde das mehr als traurig. Thomas hat einen tollen Job gemacht. Dass die Mannschaft jetzt da steht, ist mit Sicherheit nicht allein seine Schuld.“
Neururer sieht den Grund für die aktuelle Situation in der verfehlten Einkaufspolitik des Vereins. „Man sollte mal überlegen, wen man beim VfL alles verkauft und dafür geholt hat. Dass es da nur noch gegen den Abstieg geht, war doch klar.“ Vor der Saison verließen Leistungsträger wie Armel Bella-Kotchap, Maxim Leitsch, Milos Pantovic oder Sebastian Polter den Klub.