Der FC Schalke 04 hat an den ersten fünf Spieltag der Saison festgestellt, welcher Unterschied zwischen der 2. und der 1. Bundesliga besteht. Zwei Punkte, Platz 16 in der Tabelle – für die Mannschaft von Trainer Frank Kramer wird das heutige Spiel beim VfB Stuttgart (15.30 Uhr/Sky) enorm wichtig, um den Fans ein positives Signal zu senden.
Der Schalke-Sportvorstand weiß: „Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass wir mehr Misserfolge zu verarbeiten haben werden, als wir es in der Zweiten Liga mussten“, sagte Peter Knäbel der Zeitung Welt. Aber Schalke brauche eine Perspektive, eine Vision: „Ich denke, wenn wir es schaffen sollten, zwei Jahre in der Bundesliga zu bleiben, wäre es danach an der Zeit, sich andere Ziele zu setzen – bei allen Problemen, die auf uns zukommen könnten wie etwa Corona oder volkswirtschaftliche Krisen. Denn den Schalkern kannst du nicht Abstiegskampf auf ewig verkaufen.“
Der Weg zum Klassenerhalt wird steinig sein, das ist auch den Schalke-Machern bewusst. „Wir kriegen keinen Aufstiegsbonus in der Form, dass mit uns besonders nachsichtig umgegangen wird. Wir genießen keinen Welpenschutz – und den verlangen wir auch gar nicht“, sagt Knäbel. „Aber wir möchten schon, dass die Rahmenbedingungen, unter denen wir hier zu arbeiten haben, berücksichtigt werden. Unser Saisonziel ist nichts anderes als der Klassenverbleib. Uns muss aber bewusst sein: Dieses Ziel ist zwar realistisch, aber in dieser Liga auch höchst ambitioniert.“
Gemeinsam mit Finanz-Vorständin Christina Rühl Hamers und Sportdirektor Rouven Schröder hat der Sportvorstand Schalke 04 umgekrempelt. Peter Knäbel sieht den personellen Umbruch mit beinahe 80 Transferbewegungen seit dem Abstieg für abgeschlossen, auch wenn dies viel Arbeit und viele Nerven gekostet hat. Knäbel: „Hier war halt über Jahre alles auf Champions-League-Niveau getrimmt. Es wurden Champions-League-Preise gezahlt. Das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied zu dem, was wir heute zur Verfügung haben. Ich habe das immer als Herausforderung gesehen und versucht, mich damit zu arrangieren – so schwer das oft auch war. Wir haben hart gearbeitet, um Schalke neu aufzustellen. Das war nicht leicht, aber gemeinsam haben wir den Turnaround geschafft.“
Schalke: Knäbel lobt Schröder für Arbeit auf dem Transfermarkt
Besonders das Wirken von Rouven Schröder lobt Peter Knäbel: „Die Arbeit, die er geleistet hat, ist außergewöhnlich – sowohl in der Qualität als auch in der Quantität. Aber er hat es geschafft, dass wir jetzt sagen können: Nach dem Abschluss dieser Transferperiode steht unsere Mannschaft. Wir wissen nun: Das sind wir jetzt. Da kommt keiner mehr raus und auch keiner mehr rein. Das sind die Spieler, die wir für unseren Verein, für das neue Schalke, begeistern konnten, das ist unsere Gruppe – und die wird jetzt auch so zusammenbleiben.“