Die Vorlage von Simon Zoller musste Philipp Hofmann nur noch über die Linie drücken, und da war es: Das Debüt-Tor des Stürmers in seinem ersten Pflichtspiel für den Revierklub.
Sicher ein Moment der Erleichterung für den vom Karlsruher SC verpflichteten Hofmann, schließlich wird er an seinen Treffern gemessen. Doch in der Vorbereitung gelang ihm das nur beim ersten Testspiel gegen den Wuppertaler SV. In den folgenden Partien blieb der 29-Jährige glücklos, stattdessen zeigte sich Silvere Ganvoula hauptverantwortlich für Bochumer Tore.
Bochum-Trainer Reis: Hofmann muss sich umgewöhnen
Doch sollten bereits leichte Zweifel aufgekommen sein - mit seinem 3:0 beim lockeren Pokalsieg gegen Viktoria Berlin wurden sie von Hofmann im Keim erstickt. "Man kennt ja das Geschäft, aber in Karlsruhe hatte er einen andere Aufgabe und Spielweise", erklärte VfL-Trainer Thomas Reis nach Abpfiff. Für den KSC hatte Hofmann in drei Saison jeweils zweistellig getroffen. Doch in Bochum müsse Hofmann aktiver mitarbeiten, da könne schon mal die Konzentration leiden, meinte Reis. "Heute hat er es sehr gut gemacht. Ich bin froh, dass er getroffen hat."
Hofmann selbst sprach nach der Partie lieber über den Vorlagengeber, Simon Zoller. Den kennt der gebürtige Sauerländer nämlich aus seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern. In der Rückrunde 2014/15 spielten Hofmann und Zoller gemeinsam für die Roten Teufel. "Wir kennen uns schon länger, das sieht man auf dem Platz. Es macht Spaß und wir finden immer besser zusammen. Das gibt uns Selbstvertrauen", sagte Hofmann.
Zoller wiederum gab das Lob zurück. Hofmann sei ein "feiner Kerl", man habe ein gutes Verhältnis. "Er versucht das System und unser Spiel immer mehr anzunehmen. Da ist er auf einem guten Weg, wir versuchen ihm zu helfen."
Auch Zoller selbst hatte beim Pokalspiel Grund zur Freude. Der 31-Jährige legte mit seinem 1:0 den Grundstein für den Sieg. "Das ist immer schön", sagte Zoller, der aufgrund eines Kreuzbandrisses beinahe die gesamte Vorsaison verpasst hatte. In der Endphase feierte Zoller sein Comeback. Und wie sieht es aktuell bei dem Offensivmann aus? "Ich konnte die Vorbereitung durchziehen, hab kein einziges Training verpasst. Ich habe einen körperlichen Stand, mit dem ich zufrieden bin. Das Knie macht keine Probleme", erklärte er. Und sagte mit Blick auf seine Leistung: "Ein Tor und eine Vorlage sind die besten Argumente für die kommenden Spiele."
Hier lesen Sie, was Zoller und Hofmann zum Pokalsieg sagten.
Nur auf welcher Position? Im Pokal kam Zoller über den rechten Flügel. Seine besten Auftritte im Bochumer Trikot erlebte der Friedrichshafener jedoch, als er in der Aufstiegssaison im Sturmzentrum im Einsatz war. VfL-Coach Reis aber setzt derzeit eher auf eine Spitze. Der Platz dürfte für Hofmann reserviert sein. Zoller: "Ich kann rechts spielen oder als zweite Spitze, das ist völlig egal."
Zoller stellt sich also in den Dienst der Mannschaft - und rechnet anders als viele Experte nicht damit, dass die Bochumer absteigen werden: "Wir haben wieder eine gute, eklige Truppe, die bereit ist über Schmerzgrenzen zu gehen. Wenn wir das schaffen, dann können wir eine gute Rolle spielen." Vermutlich mit weiteren Treffern der Koproduktion Zoller/Hofmann. mit gp