Torsten Gütschow steht vor einem besonderen Debüt beim Bremer SV. In seinem ersten Pflichtspiel trifft der neue Trainer mit dem Regionalliga-Aufsteiger auf den Bundesligisten FC Schalke 04 im DFB-Pokal. Gespielt wird am Sonntag (13 Uhr) in Oldenburg.
Gegen Schalke auf dem Rasen zu stehen, das hat noch kein Spieler im Kader des BSV erlebt. Der Trainer hingegen schon: Schließlich ist Gütschow ein früherer Profi-Stürmer, ein erfolgreicher noch dazu: Mit Dynamo Dresden gewann er unter anderem zweimal die DDR-Meisterschaft, ehe er nach der Wiedervereinigung mit der SGD in der Bundesliga an den Start ging - und dort auch auf die Königsblauen traf.
"Mit Spielen gegen Schalke 04 verbinde ich nur positive Erinnerungen", erinnerte sich Gütschow in einem Interview mit fussball.de. "In der Bundesligasaison 1991/1992 hatten wir mit Dynamo Dresden unter dem damaligen Trainer Helmut Schulte beim 1:1 in Gelsenkirchen nicht nur unseren ersten Treffer erzielt, sondern auch unseren ersten Auswärtspunkt geholt. Das Heimspiel gewannen wir dann 2:1." Damals war Schalke ebenfalls gerade ins Oberhaus aufgestiegen. Doch dass Gütschow nun mit dem Bremer SV ein ähnliches Resultat wie einst mit Dresden gegen den Revierklub einfahren wird, damit rechnen die wenigsten.
Schalke-Gegner Bremer SV im letzten Jahr gegen Bayern gefordert
Und auch Gütschow, der am Donnerstag seinen 60. Geburtstag feiert, formuliert seine Ziele für das Pokalduell fernab von einem konkreten Ergebnis: "Wir wollen dem FC Schalke 04 das Leben so schwer wie möglich machen. Natürlich wissen wir, dass es für uns sehr schwierig wird, die nächste Runde zu erreichen. Aber dennoch wollen und werden wir alles versuchen." Der BSV wolle das Spiel genießen, "alles Positive mitnehmen und möglichst viel für die Saison in der Regionalliga Nord lernen".
Schon im vergangenen Jahr waren die Hansestädter im DFB-Pokal vertreten. Mit dem FC Bayern erwischten sie das wohl härteste Los überhaupt. Ein 0:12 stand am Ende, doch der Nordklub hatte alles gegeben. Und das wünscht sich Gütschow, gegen die Münchener noch nicht an der Seitenlinie, nun auch für das Spiel gegen Schalke. "Leidenschaft und Kampfgeist" seien für ein K.o.-Spiel unerlässliche Tugenden, erklärt Gütschow, der im Interview mit fussball.de fordert: "Ich will von meiner Mannschaft sehen, dass sie als echte Einheit auftritt. Die Zuschauer müssen erkennen, dass das Team alles gegeben hat. So stelle ich mir Fußball vor."