In einem Interview mit "Spox und Goal" hat Maximilian Philipp über seine Zeit bei Borussia Dortmund und die verschiedenen Schwierigkeiten seiner Zeit bei den Schwarzgelben gesprochen. Im Sommer 2017 zahlte der BVB 20 Millionen Euro Ablöse an den SC Freiburg, um den Angreifer ins Ruhrgebiet zu lotsen. Nach 19 Torbeteiligungen in 51 Pflichtspielen wechselte Philipp 2020 zu Dinamo Moskau und steht jetzt beim VfL Wolfsburg unter Vertrag.
„Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht, was passiert wäre, hätte ich diesen Zwischenschritt gemacht. Ich muss aber ganz klar sagen: Ich würde es wieder genauso machen. Ich konnte Dortmund einfach nicht absagen, ich war dort ja auch gewollt“, denkt der heute 28-Jährige an den Sommer 2017 und seine Wechselentscheidung zurück.
Die Bemühungen der Dortmunder überzeugten ihn schnell zu einem Wechsel, wie er weiter verrät. „Es war Borussia Dortmund – wenn man da absagt, wie oft bekommt man dann noch die Chance, dort zu spielen? Wenn der BVB anruft, sagst du nicht nein“, gerät Philipp ins Schwärmen. „Der Verein ist sportlich sehr attraktiv und hat diese im positiven Sinne absolut wahnsinnigen Fans. Da gab es nicht viel zu überlegen.“
Unter Favre zum Ergänzungsspieler
Zu Beginn seiner Zeit zeigte Philipp auch vielversprechende Ansätze, war in den ersten neun Bundesligaspielen an sieben Treffern beteiligt. Doch unter anderem Verletzungen warfen den Offensivspieler immer wieder zurück. Zudem lief es nach dem Wechsel auf der Trainerbank von Peter Stöger zu Lucien Favre nicht in seine Richtung, der Schweizer sah ihn in einer ihm fremden Rolle. Nach ineffektiver Anfangszeit setzte Favre nicht mehr auf Philipp, der in seinem zweiten Jahr beim BVB nur einmal über 90 Minuten auf dem Platz stand.
Wenn man beim BVB auf der Bank sitzt, heißt das ja nicht automatisch, dass man ein schlechter Spieler ist.
Maximilian Philipp
Philipp kann die Entscheidung durchaus nachvollziehen: „Das musste er nicht großartig begründen. Ich habe im zweiten Jahr als klassischer Stürmer gespielt und in den ersten acht Bundesligaspielen ein Tor erzielt. Wenn das deine Bilanz bei Borussia Dortmund ist, wird es schwer. Das ist ja völlig klar. Das war einfach nicht meine Position und das hat man auch gesehen.“
Den Umgang mit dieser neuen Situation musste er erst lernen, gibt der heutige Wolfsburger zu. Sein Umfeld habe ihn dabei sehr unterstützt: „Es war schwer, denn erst staute sich die Enttäuschung an und irgendwann wurde Frust daraus. Den habe ich eine Zeit lang in mich hineingefressen. Ich war aber weit davon entfernt, Stunk zu machen oder besonders negativ zu sein. Als ich mit Freunden ausgiebig darüber sprach, gelang es mir, damit besser umzugehen. Mir dämmerte, dass es eben nicht immer nur nach oben gehen kann. Solche Erfahrungen gehören leider dazu. Wenn man beim BVB auf der Bank sitzt, heißt das ja nicht automatisch, dass man ein schlechter Spieler ist.“
Doch da es für ihn bei der Borussia nicht weiter ging, entschied sich der Offensivspieler zum Wechsel. Nach einem Jahr in Moskau kehrte Philipp auf Leihbasis in die Bundesliga zurück und empfahl sich beim VfL Wolfsburg, der ihn im vergangenen Sommer für 7,5 Millionen Euro aus Russland holte.