Über entsprechende Gedankenspiele einer Strategie-Arbeitsgruppe um die neue DFL-Chefin Donata Hopfen und Bayern-Vorstand Jan-Christian Dreesen berichtet am Mittwoch die Sport Bild. Demnach werde mit dem Neuverkauf der nationalen Rechte ab der Saison 2025/26 zumindest in Teilen eine überraschende Abkehr vom Pay-TV erwogen.
Derzeit übertragen Sky und DAZN die Bundesliga gegen Bezahlung, Sat.1 hatte sich das Rechtepaket E mit neun Live-Spielen im Free-TV gesichert. Es umfasst unter anderem die Eröffnungsspiele der Bundesliga und 2. Liga sowie die Relegation.
In einer Stellungnahme hält sich die DFL zurück. „Es ist wichtig, den deutschen Profifußball jetzt aus einer Position der Stärke heraus, entlang seiner Werte und Traditionen, weiterzuentwickeln und zukunftssicher zu machen“, hieß es: „Dafür haben wir einen mehrstufigen Prozess gestartet, der noch ganz am Anfang steht. In diesem werden Zukunftsszenarien für die Liga ausgearbeitet.“
Konkreter wurde die DFL nicht: „Es geht uns darum zu schauen, welche Wege es gäbe, welche gangbar sein könnten und welche nicht. Denn nicht alles, was machbar ist, können und wollen wir umsetzen.“ Laut Sport Bild besteht die Arbeitsgruppe neben Hopfen und Dreesen aus Oliver Leki (SC Freiburg), Rüdiger Fritsch (Darmstadt 98) und Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt).
Viele Fans sind schon länger irritiert und verlieren angesichts der TV-Zerstückelung der nationalen und internationalen Wettbewerbe die Übersicht. Die Champions League beispielsweise ist derzeit nur gegen Bezahlung live zu sehen (DAZN und Amazon Prime), die Europa League und die Conference League laufen bei RTL oder dessen Bezahl-Angebot RTL+. Künftig soll zumindest für die Bundesliga anscheinend Reichweite vor Umsatz gehen.
Die DFL prüft laut des Berichts zudem, sich nach ausländischem Vorbild einen Investor ins Haus zu holen. Die 50+1-Regel soll in allen Modellen unangetastet bleiben.