Niklas Süle kommt sicher. Die Verpflichtung von Nico Schlotterbeck steht unmittelbar bevor. Mit Karim Adeyemi besteht eine grundsätzliche Einigung. Borussia Dortmund muss Bayern München vielleicht schon am Samstag zur zehnten Meisterschaft in Folge gratulieren, doch die Verantwortlichen basteln mit Hochdruck am neuen Kader für die Jagd auf den Erzrivalen.
Sebastian Kehl hat bereits angekündigt, „verkrustete Strukturen im Kader aufzubrechen“ und „den Konkurrenzkampf anzuheizen“. Den Worten des künftigen Sportdirektors lässt der BVB auf dem Transfermarkt auch in schwierigen Zeiten Taten folgen.
Süle kommt ablösefrei im Sommer - ausgerechnet vom Rivalen aus München, ein Coup. In Dortmund soll der 26-Jährige mit seinem Nationalmannschaftskollegen Schlotterbeck das neue Innenverteidiger-Duo bilden. Dafür ist der BVB offenbar bereit, über 20 Millionen Euro an den SC Freiburg zu überweisen, obwohl der 22-Jährige dort nur noch ein Jahr Vertrag hat.
Finanziert werden soll Schlotterbeck durch den Abgang von Manuel Akanji. Auch der verletzungsanfällige Dan-Axel Zagadou dürfte keine Zukunft in Dortmund haben. Routinier Mats Hummels (33) muss befürchten, künftig nicht immer erste Wahl zu sein.
„Ein einfach weiter so“, betonte Kehl, „kann es nicht mehr geben.“ Dortmund brauche „ein paar neue, frische Spieler, die die Dynamik innerhalb der Mannschaft verändern“. Das betrifft aber nicht nur die Defensive: Axel Witsel erhält keinen neuen Vertrag mehr. Als Nachfolger des Belgiers auf der Position vor der Abwehr wurden zuletzt der Leipziger Konrad Laimer und der Wolfsburger Xaver Schlager gehandelt.
Klar ist aber auch: Die Corona-Pandemie und die sportlich enttäuschende Saison mit dem frühen Aus in DFB-Pokal und Europacup haben viel Geld gekostet.
Für weitere Transfers müssten erst einmal gut verdienende Spieler wie Thorgan Hazard oder Nico Schulz den Klub verlassen. Daher sei es gut möglich, „dass es mehrere Transferperioden dauern wird, um unsere Vorstellungen umzusetzen“, sagte Kehl zuletzt im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Und dann wäre da ja noch das Dauerthema Erling Haaland. Das Sturmjuwel aus Norwegen soll sich mit Manchester City über einen Wechsel einig sein. Seine festgeschriebene Ausstiegsklausel liegt bei 75 Millionen Euro. Sollte die Tormaschine gehen, braucht die Mannschaft von Trainer Marco Rose im Sturm Ersatz.
Wer auch immer käme - Julian Brandt traut dem BVB künftig wieder den Meistertitel zu. „Wenn der Trainer im Sommer eine vernünftige Vorbereitung mit vielen gesunden Spielern bekommt und mit ihnen im Detail arbeiten kann, werden wir nochmal einige Schritte nach vorne machen“, sagte der Nationalspieler in einem Interview mit der Funke Mediengruppe.
Für Brandt ist klar: „Jeder Spieler will Meister werden, den DFB-Pokal gewinnen und in der Champions League das wiederholen, was die Menschen hier 2013 erlebt haben.“ Er behauptet: „Der Wille, die Gier darauf ist bei jedem da.“