Der VfL Bochum hat Konsequenzen aus dem Becherwurf-Skandal im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach vor zweieinhalb Wochen gezogen. Während das Urteil des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) noch aussteht, gaben die Bochumer am Mittwochmittag Maßnahmen bekannt, die bereits ab dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr) greifen.
Das zuletzt diskutierte Becherverbot auf den Tribünen wird es aber nicht geben. Dafür hat sich der Revierklub nach "konstruktiver und intensiver Diskussion" entschieden. "Wir vertrauen weiterhin unseren Fans und sind entschlossen, das gemeinsame Stadionerlebnis eindeutig in den Vordergrund zu stellen", teilte der VfL mit.
Stattdessen soll zusätzliche Videotechnik dabei helfen, Vorfällen wie gegen Gladbach vorzubeugen und potenzielle Täter unmittelbar zu überführen. Die Investitionen, die der VfL in diesem Bereich tätige, seien schon mit Blick auf die kommenden Spielzeiten vorgenommen worden. Zudem kündigte der Verein an, "dass zukünftig jedes erkennbare Fehlverhalten konsequent verfolgt und der Stadionverbotskommission mitgeteilt wird".
Die Bochumer betonten ein weiteres Mal, dass Würfe von Bechern oder anderen Gegenständen und Anfeindungen der gegnerischen Mannschaften nicht zur Fankultur gehören. Sie appellierten für Zivilcourage unter den Fans: "Sollte es zu Streitigkeiten untereinander kommen, schlichten andere VfLer. Es gilt der Grundsatz: Deeskalation statt Provokation!"
Weiter heißt es in der Vereinsmeldung: "Respektvoller Umgang untereinander, respektvolles Verhalten gegenüber anderen Besucherinnen und Besuchern sowie der Umwelt sind Kernelemente, die den VfL Bochum 1848 auszeichnen sollten. Fairplay auf dem Rasen, auf den Rängen und außerhalb des Stadions. Nicht nur in Bochum, aber besonders hier. In jeder Situation verstehen wir uns als engagierte Botschafter unseres VfL!"
Das Heimspiel gegen Gladbach am 18. März war in der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:2 aus Bochumer Sicht abgebrochen worden, nachdem ein Zuschauer den Linienrichter Christian Gittelmann mit einem Bierbecher am Kopf getroffen hatte. Die Begegnung wurde mit 0:2 gegen den VfL gewertet. Ein Verdächtiger wurde bereits gefasst, auch dank der Mithilfe des Vereins. Er muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.