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Wo bleibt der Pyro-Aufschrei?

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Kommentar: Wo bleibt der Pyro-Aufschrei?
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Die Zuschauer sind wieder da, die Ultras auch, da sind die brennenden Kurven leider wieder nicht weit. Ein Kommentar.

Wir alle freuen uns, dass die Stadien wieder geöffnet sind - nicht nur für einen Teil der Besucher, nein für alle. Was haben wir diese Stimmung in den Stadien vermisst. Jeder kann sich vermutlich noch an 2020 erinnern und das erste Geisterspiel zwischen Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. Was für eine Stille im sonst so energiegeladenen Rheinderby.

Seitdem hat sich einiges verändert. Oder doch nicht? Wer sich die ersten Wochen mit größeren bis vollständigen Zuschauerauslastungen ansieht, der erlebt zwar wieder eine famose Stimmung, zumindest wenn er nicht Fan der TSG Hoffenheim war und vor 12.000 eigenen Fans gegen den VfL Bochum spielen musste. Doch daneben gab es auch wieder brennende Kurven, bei Heim- und Auswärtsmannschaften. Ob Union Berlin, der BVB, der 1. FC Köln oder Preußen Münster in der Regionalliga, die Liste wäre beliebig fortsetzbar, in so vielen Kurven hat es gebrannt.

Und wir wollen keinen moralischen Kompass neu einstellen, trotzdem sei die Frage gestattet? Warum sagt hier keiner was? Der eine schreibt von Pyro-Show, der andere ummantelt das Thema mit Rückkehr der Ultras. So schön die Rückkehr für die Stimmung ist, Pyro braucht weiterhin kein Mensch.

Pyro ist und bleibt vor allem das: Verboten und gefährlich

Zumindest nicht in einer Fußballkurve. Es ist und bleibt vor allem das: Verboten und gefährlich. Vermutlich ist es hier wie beim Thema Böller- oder Becherwurf. Bagatelle, wenn niemand getroffen wird. Doch führt ein Böller zum Abbruch wie in der Regionalliga in Essen und wird so in den Aufstiegskampf eingegriffen, dann ist das Geschrei groß. Trifft ein Becher den Linienrichter wie beim VfL Bochum, dann kommen alle mit erhobenem Zeigefinger aus dem Versteck. Zuvor wird sich lieber über Max Kruse echauffiert, der Bochumer Bierbecher-Werfer nonchalant veralbert hatte.

Und nur, weil in den letzten Jahren wenige Unfälle und Unglücke mit Pyrotechnik dokumentiert wurden, macht es die brennenden Kurven nicht besser. Geht es echt nicht ohne, liebe Ultras? Kriegt man einen Wocheneinkauf nicht ohne den Einkaufswagen voller Pyrotechnik durch? Warum zieht ihr hier keine Grenze? Von Böllern distanzieren, aber ganze Kurven in Brand setzen. So seid ihr vieles, aber kein Verbund, der den Verein über die eigenen Interessen stellt.

Und wie ungefährlich so etwas ist, kann man ja mal die Fans des 1. FC Nürnberg fragen, die sich 2010 im Rahmen der Partie beim VfL Bochum schwere Verbrennungen zugezogen haben.

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