69 Minuten lang hatte Gerrit Holtmann gemeinsam mit seinem Flügel-Pendant Christopher Antwi-Adjei für den VfL Bochum Dampf gemacht und sich an der Defensive von Borussia Mönchengladbach die Zähne ausgebissen. Beim Stand von 0:2 wurde Linienrichter Christian Gittelmann dann mit einem Becher beworfen und am Kopf getroffen. Für Holtmann das unrühmliche Ende eines auch sportlich enttäuschenden Tages. Wir haben ihn nach dem Spiel kurz gesprochen.
Gerrit Holtmann, was für ein bitterer Fußballabend: Im Vorfeld gab es viele Ausfälle. Im Spiel hat der VfL viele Chancen nicht genutzt und sich dann aus drei Torschüssen zwei Tore gefangen. Dann kam der Spielabbruch. Haben Sie so etwas schon einmal erlebt?
„Nein, noch nie. Mönchengladbach hat die Qualität, aus wenigen Gelegenheiten viel herauszuholen. Wir hatten gefühlt 17 Torschüsse, die alle auf den Mann oder daneben gingen. Das Ergebnis spiegelt nicht unsere Leistung wider. Leider ist dann auch noch das passiert, was nicht passieren durfte: Ein Fan hat mit einem Becherwurf den Schiedsrichter-Assistenten getroffen. Darüber wird diskutiert. Das dürfte nicht sein.
Rechnen Sie mit einer empfindlichen Strafe für den VfL oder glauben Sie, dass der Verein noch einmal mit einer Niederlage, Bewährung und Geldstrafe davonkommen könnte?
Zuallererst denke ich, dass sich der Fan stellen muss. Er muss sich sagen: „Ich habe wirklich Mist gebaut und das betrifft den ganzen Verein.“ Stell dich, dann ist die Sache gegessen. So wird nun der VfL Bochum zur Rechenschaft gezogen. Ich denke, dass wir mit Geisterspielen und einer hohen Geldstrafe rechnen müssen.“ Auch Losilla rechnet mit empfindlicher Strafe
Genervt war auch Kapitän Anthony Losilla. „Es ist ärgerlich, dass solche Sachen immernoch passieren. Wir wollen Fußball spielen und einen schönen Abend haben. So etwas darf es in Zukunft nicht mehr geben“, erklärte der Franzose.
Losilla hatte noch am Nachmittag in einem vom Verein produzierten Video die Fans dazu aufgefordert, das Bier zu trinken, anstatt den Bechern zu werfen. Nun rechne er mit einer harten Strafe, wie er erklärte. „Es war nicht das erste Mal, dass Becher geflogen sind. So etwas geht einfach nicht.“ mit gp