Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hat mit Unverständnis auf die Kritik von Torjäger Erling Haaland am Verein reagiert. „Wir setzen Erling überhaupt nicht unter Druck. Es gibt aktuell weder Gespräche noch Termine, daher kann ich das nicht nachvollziehen“, sagte Watzke den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Haaland fühlt sich vom BVB bei der Entscheidung über seine Zukunft unter Druck gesetzt. „Ich möchte eigentlich nur Fußball spielen, aber sie drängen mich“, sagte Haaland nach dem 5:1 (3:0) im Topspiel der Fußball-Bundesliga gegen den SC Freiburg beim norwegischen TV-Sender Viaplay Fotball.
Er habe „das letzte halbe Jahr aus Respekt vor Dortmund nichts gesagt, ich habe alle anderen auf der ganzen Welt reden lassen. Aber der Klub setzt mich unter Druck, dass ich mich entscheide“, klagte Haaland nach seinem Doppelpack und fügte an: „Und das bedeutet wohl, dass ich jetzt mal zu Potte kommen muss. Sie wollen eine Antwort. Das bedeutet, dass die Dinge passieren müssen.“
Der 21-Jährige besitzt beim BVB noch einen Vertrag bis Juni 2024. Er kann den DFB-Pokalsieger im Sommer aber wegen einer Ausstiegsklausel für 75 Millionen Euro verlassen. Die BVB-Verantwortlichen erklärten zuletzt, dass sie sich mit Haaland und dessen Umfeld bald zusammensetzen wollen, um die Zukunft des Sturmjuwels zu klären.
„Wir können nicht bis Mai warten, das wird ihm auch einleuchten. Dass man irgendwann mal über die Zukunft spricht, muss er als Profi auch verstehen“, sagte Watzke, zeigte aber auch Verständnis für Haaland: „Erling ist ein spontaner Mensch und noch ein junger Bursche, der darf das, das ist kein Problem.“ Er selber habe „ein Topverhältnis“ zu Haaland. Er müsse aber auch „ein bisschen Verständnis für unsere Situation haben“.
Haaland will derzeit „an nichts anderes denken als an Fußball, weil es schwierig wird, wenn ich andere Dinge im Kopf habe, aber jetzt drängeln sie schon so lange, dass ich die Dinge in Gang setzen werde“, sagte Haaland. In einer „idealen Welt“ würde er jetzt nicht entscheiden: „Wir sind in einer harten Phase mit vielen Spielen, ich will eigentlich nur Fußball spielen, aber das kann ich nicht.“
Watzke hat Haaland zumindest noch nicht ganz abgeschrieben: „Was heißt Hoffnung? Wenn es so kommt, freuen wir uns sehr. Und wenn es anders kommt, werden wir das auch lösen.“