Abschlüsse aus kurzer Distanz gleich zu einem Trauma zu verklären, wäre im Fall von Milos Pantovic wohl etwas zu viel des Guten. Dennoch schienen ihm in dieser Bundesliga-Spielzeit vor allem die schwierigen Tore zu liegen. Die irren Treffer aus über 60 und 40 Metern gegen die TSG 1899 Hoffenheim und den SC Freiburg wird kein Fan des VfL Bochum so schnell vergessen. Nun hat er, nach einigen Fehlschüssen, mit seinem Siegtreffer gegen den VfL Wolfsburg gezeigt, dass er es eben auch aus der Nahdistanz kann - wenn auch etwas kurios.
Nach 65 Minuten flankte Gerrit Holtmann in Richtung Fünfmeterraum. Wolfsburg-Keeper Koen Casteels kam zu halbherzig aus seinem Kasten und erreichte den Ball nicht. Stattdessen köpfte Verteidiger Maxence Lacroix Pantovic an, der den Ball so im Tor unterbrachte. "Nachdem ich die eine oder andere Gelegenheit aus kurzer Distanz vergeben hatte, musste ich mir natürlich ein paar Sprüche anhören. Ich wollte immer weitermachen, dranbleiben und auf die nächste Chance warten", sagte er nach Abpfiff im TV.
Pantovic bleibt auf den Klassenerhalt fokussiert
Nun wurde seine Geduld belohnt. Es war eine von wenigen zwingenden Gelegenheiten, die sich beide Mannschaften an diesem Sonntagabend herausspielten. Obwohl der VfL Bochum gegen einen Champions-League-Teilnehmer kaum etwas zuließ und seinerseits noch die Konter besser hätte ausspielen müssen, mahnte Pantovic einmal mehr zur Bescheidenheit. "In allererster Linie zählt für uns der Klassenerhalt. Wenn wir den am allerletzten Spieltag in der 90. Minute klarmachen sollten, würde ich das sofort unterschreiben."
Aktuell spricht die Tendenz sogar eher dafür, dass der VfL sein großes Ziel auch schon früher erreichen könnte. In den kommenden Wochen stehen Duelle mit den Tabellennachbarn Mainz 05 und Hertha BSC an. Da kann sich der VfL Bochum dann weiter Luft verschaffen. "Wir versuchen gegen jeden Gegner unser Spiel auf den Platz zu bringen. Von den Bayern vielleicht mal abgesehen können wir da auch mit jedem Gegner mithalten."