Spürbar gelöst war die Stimmung beim Training des VfL Bochum am Dienstag. „Wenn man in unserer Situation solch ein Spiel gewinnt, dann ist es natürlich ein Brustlöser. Es wurde ja im Vorfeld an uns herangetragen, dass es ein Druckspiel ist“, gab Trainer Thomas Reis zu Protokoll.
In der Tat standen beide Teams mächtig unter Zugzwang. Die SpVgg Greuther Fürth hatte vor dem direkten Duell einen, der VfL Bochum vier Punkte auf dem Konto. Durch den 1:0-Erfolg des VfL sieht die Situation nun komfortabler aus. Bochum rangiert plötzlich sechs Punkte vor den Fürthern auf Tabellenplatz 15.
Reis ärgert sich über Journalisten und lobt Asano und Blum
Das schmeckte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel aber offenbar nicht jedem. „Von den gegnerischen Journalisten fand ich es da sehr respektlos zu fragen, gegen wen Greuther Fürth denn gewinnen solle, wenn nicht gegen den VfL Bochum. Schließlich können wir auch ein bisschen kicken.“
Das stellte beispielsweise Takuma Asano unter Beweis. Er ist einer der Spieler, die den vakanten Platz auf dem rechten Flügel einnehmen könnten. Gegen die Fürther bekam er nach einer kräftezehrenden Länderspielreise mit der japanischen Nationalmannschaft rund eine halbe Stunde Spielzeit – und machte auf sich aufmerksam. „Am Donnerstag konnte er aufgrund von muskulären Problemen noch überhaupt nicht trainieren. Das hat sich glücklicherweise aber über Nacht stabilisiert, sodass wir ihn mitnehmen konnten. Wir wissen, was wir an ihm haben. Er und auch Danny Blum haben das deutlich gezeigt.“
Innenverteidigung: Masovic hat die Nase vorn
Etwas hinterher läuft aktuell Armel Bella-Kotchap. Der 19 Jahre alte Innenverteidiger, der ohne Zweifel großes Talent hat, musste sich den Sieg in Fürth von der Bank aus anschauen. „Wir sind nicht der VfL Bella-Kotchap. Wir sind der VfL Bochum und für mich ist wichtig, dass wir die Liga halten“, stellte Reis auf Nachfrage dazu klar.
Am vergangenen Wochenende starteten der zuletzt noch aus der ersten Elf rotierte Vasileios Lampropoulos und Erhan Masovic. „Erhan hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Dann ist man vielleicht auch mal hintendran. Wenn die Konkurrenzsituation stark ist und sich keiner ausruhen kann, dann sieht man, dass Erhan spielt und auch funktioniert. So möchte ich das auf allen Positionen haben“, erklärte Reis die Marschroute.
Aktuell ist also Masovic Innenverteidiger Nummer eins. Richtig spannend wird es, wenn der eigentliche Abwehrchef Maxim Leitsch seine Verletzung, die ihn seit Spieltag zwei ausbremst, überwunden hat und ebenfalls wieder in die Startelf drängt. mit gp