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Schalke: Frisch gebackener Papa lebt den EM-Traum
Westermann: "Wir sind der Titelfavorit!"

Schalke: Frisch gebackener Papa lebt den EM-Traum
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Die WM 2006 erlebte er noch in Alcudia auf Mallorca, wo er sich die Spiele der deutschen Nationalelf im Fernsehen anschaute.

Am Samstag (17.30 Uhr) gehört Heiko Westermann beim Länderspiel in der Schalker Arena gegen Serbien vermutlich schon zur deutschen Startelf. "Das war fußballerisch mein bestes Jahr, ich habe die größte Entwicklung hinter mir", blickt der Verteidiger auf eine absolut gelungene erste Saison bei den Königsblauen zurück.

Im Sommer 2007 für die Ablöse von 2,8 Millionen Euro von Arminia Bielefeld zu den Gelsenkirchenern gewechselt, war Westermann "schon mit dem Ziel hierhin gekommen, möglicht viele Spiele zu machen". Dass es letztlich 32 Einsätze in der Bundesliga waren, davon nur eine nicht von Anfang an, damit war angesichts der Konkurrenz in der S04-Abwehr aber nicht zu rechnen.

"Als ich früh meine Chance gewittert habe, Stammspieler zu werden, habe ich sie wahrgenommen. Das auf einer Position, die ich vorher noch nicht bekleidet habe", weiß Westermann, dass er aufgrund seiner Vielseitigkeit das Gerangel um einen Platz in der Deckungszentrale gut umgehen konnte. Als linker Verteidiger machte er seine Sache in Vertretung des verletzungsanfälligen Christian Pander so gut, als ob er nie etwas anderes gespielt hätte.

In der Champions League war er neben Manuel Neuer sogar der einzige Schalker, der alle zehn Partien von der ersten bis zur letzten Partie bestritt. "Die Spiele gegen Chelsea, Barcelona und Porto, das waren echte Highlights", schwärmt Westermann noch heute von den Erlebnissen in der europäischen Königsklasse, von denen er in der nächsten Saison weitere genießen möchte. "Für mich war es aber ein ganzes Jahr voller Höhepunkte. Die Champions League ist natürlich etwas anderes, als wenn du mit Bielefeld gegen den Abstieg spielst. Die individuelle Klasse jedes Einzelnen ist höher als in der Bundesliga."

Von seiner ersten Berufung für die Nationalelf erfuhr er vor dem Spiel in Wien gegen Österreich vom damaligen Schalker Trainer Mirko Slomka. "Er hat mich zuhause angerufen, weil ich mein Handy im Auto liegen gelassen hatte", erinnert sich Westermann an eine freudige Überraschung am Mittagstisch. Das Debüt in Österreich allerdings "war leider eine Katastrophenleistung von mir. Ich war froh, dass ich für das nächste Spiel in der Schweiz wieder nominiert wurde und dort in der Innenverteidigung spielen konnte", gibt der Hundebesitzer freimütig zu. Nicht nur die Premiere auf dem Platz war eine harte Prüfung für ihn, nach dem Match musste er beim Abendessen eine kleine Rede halten. "Das ist üblich, dass die Neuen etwas sagen. Zum Glück musste ich nicht singen", lacht Westermann.

Trotz der steilen Karriere und der vielen Lobeshymnen der Fachwelt - so stellten Franz Beckenbauer und Günter Netzer ihn vor einigen Wochen in die erste EM-Elf -, drohte bei ihm keine Gefahr abzuheben. "Ich bin sehr bodenständig., denn ich weiß, dass man im Fußball schnell wieder unten sein kann", nickt Westermann. "Im letzten Jahr hatte ich in Bielefeld eine katastrophale Rückrunde, da war ich in sieben Spielen hintereinander an Gegentoren beteiligt, da stand ich sehr in der Kritik."

Davon ist nun keine Rede, Westermann wurde neben Jermaine Jones zum Aufsteiger der Saison. Im Gegensatz zum Mittelfeldkollegen kokettierte er aber nicht gleich mit einem möglichen Wechsel zu einem europäischen Top-Verein. "An einen Wechsel ins Ausland denke ich überhaupt nicht. Ich bin nach Schalke gekommen, um einen Titel zu holen. Das ist das nächste Ziel", betont Westermann. "Vielleicht bin ich in zwei, drei Jahren mal so weit, dass es ein Thema werden könnte, aber ich fühle mich im Moment so wohl auf Schalke, dass das kein Thema ist."

Nach 48 Pflichtspielen in der abgelaufenen Serie ist er nun aber keinesfalls müde, das nächste Highlight seiner Laufbahn anzugehen. "Wenn ich jetzt keine Lust auf die EM hätte, müsste ich mit dem Fußball aufhören", runzelt Westermann die Stirn. Schließlich hat er unter anderem ein Schalker Duell mit Ivan Rakitic vor sich. "Er hat immer gesagt, dass sie gewinnen und meint das sogar ernst. Das werden wir mal sehen", hat für Westermann das zweite Gruppenspiel am 12. Juni gegen Kroatien noch einmal eine besondere Bedeutung. "Wie bei der WM dürften wir schwer zu schlagen sein. Ich denke, dass wir die Mannschaft mit der besten Fitness sein werden, daher sind wir einer der Titel-Favoriten!"

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