Die Freude über den 2:0-Heimsieg am zweiten Spieltag der laufenden Saison gegen den FSV Mainz 05 wurde für den VfL Bochum eine Woche später postwendend durch eine 1:2-Niederlage beim 1. FC Köln gedämpft. Zwar hat der VfL die ersten Punkte eingefahren und somit gezeigt, dass er in der Bundesliga bestehen kann, jedoch war die Niederlage in Köln sicherlich mit etwas mehr Spielglück vermeidbar.
Trainer Thomas Reis gab seinen Spielern nach dem Gastspiel in der Domstadt zu Beginn der Länderspielpause zunächst drei Tage frei, um einen turbulenten Saisonstart zu verarbeiten und einzuordnen. "Es wird sich noch zeigen, wie viel diese Tage gebracht haben. Die Maßnahme haben wir schon öfter ergriffen. Mir war es wichtig, dass wir in der Vorbereitung auf den kommenden Gegner dann durchtrainieren können, um bestmöglich vorbereitet zu sein", erklärt der 47-Jährige vor der Partie der Bochumer gegen Hertha BSC (Sonntag, 17:30 Uhr).
Dass sie ihren Kader jetzt nochmal verändert haben, spricht dafür, dass in Berlin eine gewisse Unzufriedenheit herrscht. Sie haben großen Druck.
Thomas Reis
Anders als der VfL hat die Alte Dame in ihren ersten drei Partien noch keinen einzigen Zähler verbuchen können. "Dass sie ihren Kader jetzt nochmal verändert haben, spricht dafür, dass in Berlin eine gewisse Unzufriedenheit herrscht. Sie haben großen Druck", ist sich Reis der Ausgangslage des Gegners sehr bewusst.
Wenn wir alles geben, Leidenschaft zeigen und in die Zweikämpfe kommen, wenn wir einfach diese Intensität zeigen, dann wird der Funke zu den Fans wieder überspringen.
Thomas Reis
Demnach werde die Hertha laut der Einschätzung des Bochumer Trainers nicht "mit breiter Brust" an der Castroper Straße aufschlagen. "Wir wollen definitiv auf drei Punkte spielen. Dabei freuen wir uns auf die tatkräftige Unterstützung unserer Fans", weiß Reis um die Bedeutung der Auftritte vor heimischer Kulisse. "Wir alle müssen allerdings auch dafür sorgen, dass das Feuer brennt. Wenn wir alles geben, Leidenschaft zeigen und in die Zweikämpfe kommen, wenn wir einfach diese Intensität zeigen, dann wird der Funke zu den Fans wieder überspringen", gibt sich der Coach optimistisch.
Bonus des Aufsteigers
Hinsichtlich des eigenen Punktekontos bringt Reis indes eine gewisse Entspannung mit. Obgleich der gebürtige Wertheimer um die Situation weiß, dass auch der VfL schleunigst Punkte holen muss, dramatisiert er die Gemengelage nicht.
"Als Aufsteiger sind wir in jedem Spiel vermeintlicher Außenseiter, das macht es interessant. Wir wollen uns gegen jeden Gegner beweisen, aber unser Druck ist positiv", schildert der Coach. Maxim Leitsch und Takuma Asano werden genauso ausfallen wie auch Cristian Gamboa, Paul Grave und Luis Hartwig. Die Berufung von Silvere Ganvoula steht aufgrund einer verspäteten Rückkehr von der kongolesischen Nationalmannschaft auf der Kippe. gp/pk