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Noch einmal in die Eistonne
Mertesacker sagt Tschüss

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Viele Fußball-Stars werden beim Abschiedsspiel von Per Mertesacker am Samstag in Hannover dabei sein. Der Ex-Nationalspieler und Rio-Champion freut sich vor allem auf seine früheren Trainer, die ihm eine außergewöhnliche Karriere ermöglichten.

Den Gang in die Eistonne kündigte Per Mertesacker bereits vor seinem Abschiedsspiel am Samstag (15.30 Uhr/DAZN) in Hannover an. «Die werde ich brauchen. Es warten knallharte 90 Minuten», prophezeit der frühere Fußball-Weltmeister. Mertesacker und die Eistonne - seit seinem legendären und zornigen TV-Interview («erst mal drei Tage in die Eistonne») nach dem mühevollen Achtelfinalspiel gegen Algerien (2:1 n.V.) bei der WM 2014 gehört das zusammen.

Dabei sah es lange nicht nach Mertesacker und Profi-Fußball aus. Erst das Abitur machen, dann Sport studieren. So waren seine Pläne. Es kam alles ganz anders: Der gebürtige Pattenser wurde 2014 Weltmeister mit der DFB-Elf, absolvierte 104 Länderspiele und war Kapitän des englischen Traditionsvereins FC Arsenal. "Mit so einer Karriere habe ich nie gerechnet", sagte der heute 34-Jährige vor seinem letzten Auftritt im Stadion von Hannover 96. Dort, wo er seine ersten Profi-Schritte machte.

Martin Kind, Clubchef der Niedersachsen, erinnert sich noch allzu gut an das Bundesliga-Debüt des 1,98 Meter großen Defensivspielers. Am 1. November 2003 setzte ihn der damalige 96-Trainer Ralf Rangnick beim 1. FC Köln (2:1) als rechter Außenverteidiger ein. Nach 45 Minuten war schon wieder Schluss. "Schwierig", nannte Kind das Premieren-Spiel von Mertesacker.

"Es gab viele, die an mir gezweifelt haben. Ich wusste auch lange nichts mit meinem Körper anzufangen", erklärte der frühere Nationalspieler. Ein halbes Jahr später, unter Ewald Lienen, schaffte er seinen Durchbruch, als Innenverteidiger. "Er und auch Peter Neururer haben einen massiven Anteil daran, dass ich meine Karriere starten konnte", sagte Mertesacker.

34.000 Tickets bereits verkauft

Nicht ohne Grund werden Lienen und Neururer bei "Mertes Homecoming" am Samstag "Mertes 96-Freunde", unter anderem mit Fredi Bobic, Gerald Asamoah oder Otto Addo, coachen. Auf der Gegenseite wird "Pers Weltauswahl" vom langjährigen Arsenal-Trainer Arsène Wenger geführt. "Auf ihn freue ich mich sehr, da er einen immensen Beitrag geleistet hat, dass ich spielen durfte und Kapitän wurde", erklärte Mertesacker. Miroslav Klose, Michael Ballack, Claudio Pizarro oder Theo Walcott sind nur vier Namen der hochkarätig besetzten Auswahl.

34 000 Tickets sind bereits verkauft worden, in der Halbzeit wird die Musikband Scooter auftreten. "Wie beim Super Bowl", scherzte Mertesacker. Die große Show war während seiner Spieler-Laufbahn nie Thema für den zweifachen Familien-Vater. Er gab Anstöße, blickte häufig über den Tellerrand hinaus. Im März hatte der heutige Leiter der Arsenal-Nachwuchsakademie in einem "Spiegel"-Interview offen über extreme Drucksituationen im Fußball berichtet und damit für Aufsehen gesorgt. Bundestrainer Joachim Löw lobte "Pers Spielintelligenz, sein Stellungsspiel, vor allem sein Charakter und seine Einstellung".

So ist es kaum verwunderlich, dass seine Karriere-Highlights nicht der WM-Titel, die 221 Bundesligaspiele für Hannover 96 und Werder Bremen oder die 156 Premier-League-Einsätze für den FC Arsenal waren. Als Mertesacker nach seinen Karriere-Highlights gefragt wurde, redete er nicht über den WM-Pokal, den Pokalsieg 2009 mit Werder oder die drei FA-Cup-Erfolge mit den Gunners. «Immer nach Hause zurückzukommen, wenn es stressig war, bedeutet für mich Glück», berichtete Mertesacker. "Titel sind schön, aber schöne Momente sind, wenn Freunde und Familie um einen herum sind." (dpa)

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