Schalkes US-Boy Weston McKennie wollte lieber auf Englisch reden, obwohl er eigentlich auch ganz gut Deutsch spricht, aber was er zu sagen hatte, brauchte keine große Übersetzung: „For the books“ sei dieser Abend für ihn persönlich gewesen, fürs (Geschichts-) Buch. Das erste Bundesliga-Spiel von Anfang an in der riesigen Veltins-Arena für den 19-Jährigen, und dann ausgerechnet gegen die Bayern, „ein Top-Team, das man aus der Champions League kennt“. Der in Dallas/Texas aufgewachsene McKennie war „schon sehr aufgeregt“, als Domenico Tedesco die Aufstellung bekanntgab und sein Name dabei war.
Doch der Trainer hatte sich genau dieses Spiel für McKennie ausgesucht, weil der Mittelfeldspieler exakt das mitbringt, was Schalke gegen die Bayern zeigen wollte: „Er hat diesen Willen, offensiv zu verteidigen“, sagte Tedesco: „Und seinen Job hat er super-super gut gemacht“. Die Auswechslung erfolgte allein, weil Schalke nach dem Rückstand mehr Offensive bringen wollte.
McKennie spielte in der vergangenen Saison noch in der eigenen U19 – was sich Schalke von ihm langfristig verspricht, mag Manager Christian Heidel nur vorsichtig andeuten, um den Jungen nicht mit zu vielen Erwartungen zu überfrachten. McKennie habe sich ganz schnell an die Bundesliga gewöhnt, so Heidel. „Und das Schöne ist: Der hat noch viel, viel Luft nach oben, mit dem werden wir sehr viel Freude haben.“