Fußball ist keine Mathematik, das wusste schon Karl-Heinz Rummenigge zu berichten. Mit dem Zitat schickte der Bayern-Vorstandsvorsitzende dem ehemaligen Münchner Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld einst eine billige Retourkutsche. „Pausbäckchen“ hat natürlich recht, wie so oft, aber eben auch nicht immer.
Denn mit viel Geld kann man sich im Fußball eine schöne Mannschaft – und somit meist auch Erfolge – zusammenkaufen, das ist ein recht einfaches Rechenbeispiel und ist gerade den Bayern gut bekannt. Auf Schalke überlegen sie derzeit, wie viel Geld eine Torgarantie wert ist.
Klaas-Jan Huntelaar hat in bisher 152 Pflichtspielen 98-mal für Schalke getroffen, in der Bundesliga sind es 63 Tore in 108 Partien. Mit der Quote von 0,58 Toren pro Spiel macht er sogar dem legendären Klaus Fischer Konkurrenz. Der Fallrückzieher-König kam von 1970 bis 1981 auf 182 Treffer in 295 Bundesliga-Spielen (0,62). Zudem bereitete er 28 weitere Treffer vor.
Mathematisch ist Huntelaar somit ein Garant für Erfolge. Und so ist die Frage, ob er sieben Millionen Euro Gehalt pro Jahr wert ist, sogar auf wissenschaftlicher Ebene haltbar. Ein neuer Stürmer seiner Qualität würde mehr kosten als die 14 Millionen Euro, die Huntelaar wohl für eine zweijährige Verlängerung kassiert. Das versuchte Manager Horst Heldt bei einer Fanversammlung zu erklären und konnte dabei auch die im Fußball so wichtige emotionale Karte spielen.
Huntelaar ist auf Schalke ein Publikumsliebling. Er liefert nicht nur zuverlässig die Glücksmomente, den Jubel über Tore, sondern steht auch für einen Fußball, der in der Schalker Kurve als hohes Gut geschätzt wird. Huntelaar ist ein Kämpfertyp, immer mehr erarbeitet er sich seine Torgelegenheiten, um eiskalt abzuschließen. So war es beim 1:0 gegen Augsburg und so soll es in Lissabon sein.
Drei Treffer in drei Spielen hat der 31-Jährige in der laufenden Champions-League-Runde besorgt. Sollte Schalke der erhoffte Einzug ins Achtelfinale gelingen und dort weitere Millionen einnehmen, wäre auch das wieder Huntelaars großer Verdienst. Mit Huntelaars Berater hat Manager Horst Heldt „einen Fahrplan“ bis zur Vertragsverlängerung aufgestellt. Der Spieler selbst sagt: „Wenn wir uns einigen können, ist alles klar.“
Vor zwei Jahren unterschrieb er am 23. Dezember für zwei weitere Jahre auf Schalke ...