Zurück in Dortmund machte Jürgen Klopp schon wieder einen deutlich aufgeräumteren Eindruck als zuletzt. Nach der 1:2-Niederlage der Borussia am Samstag beim 1. FC Köln hatte der Trainer ratlos gewirkt, ein bisschen verzweifelt gar ob der mitunter kopflosen Darbietung seiner Mannschaft. „Wenn ich da den Eindruck gemacht habe, dass ich angeschlagen war, dann deshalb, weil das so war“, sagt er nun einen Tag nach dem 4:0-Sieg in der Champions League bei Galatasaray Istanbul.
„Ich denke im Moment viel über Fußball nach und nicht alle dieser Themen sind positiv besetzt. Aber um mich muss sich keiner Sorgen machen. Ich werfe nicht hin, alles ist gut“, sagt er vor dem wichtigen Spiel gegen Hannover 96 am Samstag, in dem nun endgültig die Wende zum Guten vollzogen werden soll.
Noch weiß Klopp nicht genau, welches Personal dafür zur Verfügung stehen wird. Mittelfeldmann Sven Bender war in Istanbul mit einer Armverletzung ausgewechselt worden und in einem türkischen Krankenhaus geröntgt worden. Ergebnis: nichts gebrochen. Am Donnerstagnachmittag wurde er zu weiteren Untersuchungen ins Knappschaftskrankenhaus gebracht. Bei den wegen muskulärer Probleme ausgwechselten Mats Hummels und Shinji Kagawa scheint aber eher keine Gefahr für das kommende Bundesligaspiel vorhanden zu sein.
Schlechte Nachrichten sind das, was Klopp vor dieser Partie am wenigsten gebrauchen kann. Schließlich geht es darum, endlich den Negativtrend in der Bundesliga zu stoppen. Und das dürfte gegen mutmaßlich defensive Hannoveraner (auch wenn Trainer Tayfun Korkut ankündigt, offensiv antreten zu wollen) schwierig genug werden. „Es wird vermutlich nicht so sein, dass derjenige, der um 15.31 Uhr nicht auf seinem Platz sitzt, schon zwei Tore von uns verpasst hat“, baut Klopp auf die Geduld der Zuschauer und deren Gefühl für die schwierige Situation, in der der Tabellen-14. nach einigen Misserfolgen in der Liga steckt.
„Wenn sich Hannover unsere letzten Ligaspiele anschaut, dürfte bei ihnen der Verdacht nahe liegen, dass es ausreicht, einigermaßen zu verteidigen und darauf zu warten, dass wir den Rest für sie regeln“, meint Klopp und hofft, dass die individuellen Fehler der jüngeren Vergangenheit nicht wieder auftreten: „Hannover darf ja gerne versuchen zu kontern, aber wir müssen unsere Angriffe so gut absichern, dass sie nicht zum Abschluss kommen.“ Schlechtenfalls soll also ein 0:0 herauskommen. Lieber aber sähe Klopp einen Sieg. Dann könnte er noch etwas erleichterter wirken.
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