Der Hamburger SV hat seine Talfahrt gestoppt. Damit haben die Hanseaten die Chance auf eine Europacup-Teilnahme am Leben erhalten. Der FSV, der nur eins der zurückliegenden zehn Spielen gewinnen konnte, schwächelt dagegen weiter. Shawn Parker (86.) gelang nur noch das Anschlusstor.
Vor der Partie hatte der Hamburger Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow einen Sparkurs angekündigt. "Ich gehe für das laufende Geschäftsjahr von einem Minus in zweistelliger Millionenhöhe aus", sagte der 57-Jährige, der in der kommenden Saison den Rotstift ansetzen will: "Natürlich ist der Kader zu groß und zu teuer."
Den 34.000 Zuschauern in der ausverkauften Mainzer Arena wurde in den ersten Minuten magere Kost serviert. Erst in der elften Minute sorgte ein Schuss des Mainzer Mittelfeldspielers Elkin Soto für einen Hauch von Torgefahr. Die Hamburger, bei denen Mittelfeldstar Rafael van der Vaart erstmals wieder als Kapitän auflief, brachten in der Offensive zunächst so gut wie nichts zustande.
Die Gäste, die ohne den gesperrten Maximilian Beister, Ivo Ilicevic und Marcus Berg auskommen mussten, wurden erst nach einer Viertelstunde etwas stärker. Von Torchancen waren die Hamburger aber auch bis Mitte der ersten Hälfte meilenweit entfernt. Die Defensive der Rheinhessen, bei denen Chinedu Ede, Ivan Klasnic, Stefan Bell und Ersatztorwart Heinz Müller fehlten, hatte alles im Griff. Auf der Gegenseite zeigte sich das gleiche Bild.
Auch nach einer halben Stunde war im Grunde noch nichts passiert. Außer zwei pomadigen Mannschaften, Fehlpässen und Missverständnissen hatten die Besucher bis dahin noch nichts gesehen. Die Partie war ein echter Langweiler, auch van der Vaart blieb blass. FSV-Trainer Thomas Tuchel tobte angesichts der schwachen Vorstellung seiner Schützlinge mehrfach gestenreich an der Seitenlinie.
Erst in der 34. Minute wurden die Zuschauer aus dem Tiefschlaf geweckt. Der Mainzer Andreas Ivanschitz traf aus der Distanz die Latte, den Abpraller brachte Nicolai Müller per Kopf nicht an Nationaltorwart René Adler vorbei. Kurz danach hatte HSV-Coach Thorsten Fink genug gesehen. Der Trainer schickte seine Reservisten nach 38 Minuten zum Aufwärmen. Der Wink mit den Zaunpfahl hätte fast Wirkung gezeigt, Marcell Jansen verpasste aber per Kopf die Führung (40.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Tuchel in Niki Zimling und Jan Kirchhoff zwei frische Kräfte. Die Maßnahme brachte zunächst allerdings keinen Erfolg. Ganz im Gegenteil: Son hätte den HSV fast in Führung gebracht (53.), FSV-Torhüter Christian Wetklo parierte aber stark. Neun Minute später macht es Son nach einem katastophalen Fehler des Mainzers Julian Baumgartlinger besser. In der 74. Minute vergab der eingewechselte Shawn Parker die große Chance zum Ausgleich.