"Führungsspieler kann man sich nicht schnitzen, sondern die müssen vom Naturell so sein. Damit muss man sich auseinandersetzen, ob man danach auch verpflichtet hat über Jahre", sagte der 27-Jährige im NDR Sportclub: "Wir sind im letzten Jahr mit Ach und Krach vor dem ganz Schlimmen bewahrt worden, spätestens das hätte uns wachrütteln sollen."
Auch in diesem Jahr droht der Klub den europäischen Wettbewerb zu verpassen. Sechs Spieltage vor dem Saisonende liegt der HSV vier Punkte hinter Platz sechs.
Bei vielen Jungprofis vermisst Jansen die richtige Arbeitsauffassung. "Die Grundeinstellung vieler junger Spieler stimmt nicht. Zudem fehlt die Selbstverantwortung", sagte Jansen der Bild, "Schuld sind Elternhaus und Berater. Und der Leidtragende ist der HSV." Dort herrsche nicht die nötige Konstanz. "Ich glaube, es gibt noch zwei Spieler, mit denen ich vor fünf Jahren beim HSV angefangen habe. Ich weiß nicht, wie viele Trainer, Sportdirektoren und andere Verantwortliche den Verein mittlerweile durchlaufen haben", sagte Jansen.
Regionalliga-Team des HSV droht der Absturz
Den drohenden Abstieg der Regionalliga-Mannschaft des HSV sieht der Verteidiger als "dramatisch" an, "weil wir gute, talentierte, junge Spieler zur nächsten Saison bekommen. Wenn die in der Oberliga spielen müssen statt eine Liga höher, ist das sehr problematisch", sagte Jansen.
Am Sonntag hatte das von acht Profis unterstützte Nachwuchs-Team mit 1:4 beim BSV Rehden verloren. Trainer Thorsten Fink, der die Begegnung in Niedersachsen zusammen mit Sportdirektor Frank Arnesen verfolgt hatte, zeigte sich entsetzt: "Ich bin sehr enttäuscht, von unseren Profis hat sich niemand angeboten", sagte der 45-Jährige dem Hamburger Abendblatt. Unter anderem waren die Nationalspieler Petr Jiracek, Jeffrey Bruma, Slobodan Rajkovic und Gojko Kacar aufgelaufen.