Das Europacup-Aus schnell verdaut und dem Nordrivalen dicht auf die Pelle gerückt: Nur 40 Stunden nach dem Scheitern auf der internationalen Bühne gegen Anschi Machatschkala aus Russland begeisterten die Gastgeber das Publikum mit einer Energieleistung.
Durch den fünften Heimsieg hintereinander wahrten sie auch ihre Chancen auf eine erneute Europacup-Qualifikation. Das Team von Coach Mirko Slomka rückte zudem in der Tabelle bis auf einen Punkt an den HSV heran.
Die Platzherren nutzten gleich ihre erste Torchance zur Führung. Per Kopfball erzielte Mame Diouf nach Freistoß von Szabolcs Huszti in der sechsten Minute das 1:0. Sieben Minuten später kamen die Gäste zum Ausgleich, Rafael van der Vaart verwandelte einen Foulelfmeter sicher. Vorausgegangen war eine Attacke von Johan Djourou an Dennis Aogo, die Schiedsrichter Knut Kircher aus Rottenburg als nicht regelkonform bewertete.
In der 39. Minute zeigte Kircher im Hamburger Strafraum auf den Punkt, nachdem HSV-Schlussmann René Adler Da Silva Pinto von den Beiden geholt hatte. Huszti nutzte den Strafstoß zum 2:1, erlitt bei seinem scharfen Schuss unter die Latte allerdings eine Oberschenkelverletzung und musste ausgewechselt werden. Kurz vor der Pause erhöhte Didier Ya Konan nach einem haarsträubenden Fehler in der HSV-Abwehr sogar auf 3:1. Der Ivorer sorgte in der 68. Minute durch sein 4:1 schon vor dem Schlusspunkt durch Mohammed Abdellaoue (85.) für die Entscheidung.
Hüben wie drüben hätten schon in der ersten Halbzeit weitere Tore fallen können. Schon nach drei Minuten traf der Lette Artjoms Rudnevs für die Hanseaten nur das Außennetz. Ya Konan scheiterte für die "Roten" in der 19. Minute am nicht immer sicheren Adler.
Nach dem Seitenwechsel formierten sich die Gäste offensiver, Maximilian Beister ersetzte Per Skjlebred. Doch mehr als ein gefährlicher Distanzschuss von Aogo (52.) sprang für den HSV nicht heraus. Fünf Minuten später verzog Heung Min Son, Folgen einer zunehmenden Feldüberlegenheit der Hamburger. In der 65. Minute rettete 96-Torhüter Ron-Robert Zieler gegen van der Vaart.
Doppel-Torschütze Ya Konan und Innenverteidiger Christian Schulz waren die stärksten Hannoveraner. In der Mannschaft von HSV-Trainer Thorsten Fink, von rund 8000 Fans in die niedersächsische Landeshauptstadt begleitet, verdienten sich van der Vaart sowie mit Abstrichen der Kroate Milan Badelj die Bestnoten.