Nach einer miserablen Hinrunde siegte der Tabellenvorletzte beim unerklärlich schwachen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verdient mit 3:2 (2:0) und feierte die seit dreieinhalb Monaten herbeigesehnte Initialzündung im Abstiegskampf. Es war der erste Sieg des FCA seit dem 5. Oktober, der letzte Auswärtserfolg lag sogar 281 Tage zurück - ein 2:1 beim VfL Wolfsburg am 14. April.
Die beiden kuriosen Tore von Sascha Mölders (40./71.), dessen Vertragsverlängerung am Spieltag bekannt gegeben wurde, und ein präziser Linksschuss von Koo Ja-Cheol (45.) lassen die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl auf eine ähnliche Aufholjagd wie in der Rückrunde der Vorsaison hoffen. Der Relegationsplatz ist nur noch einen Punkt entfernt. Die Fortuna, für die Stefan Reisinger zwei Mal traf (73./90.+1), holte ihren fast schon abgeschriebenen Rivalen aus dem Tiefschlaf und wird wohl bis zum Saisonende zittern müssen.
Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte sein Team eindringlich vor Schlendrian-Fehlern gewarnt und musste schließlich zwei regelrechte Slapstick-Tore gegen sein Team mit ansehen. Vor dem 0:1 köpfte Innenverteidiger Juanan zurück zu Giefer, der überraschte Torwart ließ den Ball durch die Beine gleiten, und Mölders brauchte nur noch einzuschieben. Kurz darauf nutzte Koo die Verwirrung in der Düsseldorfer Defensive zum 0:2. Beim 0:3 schoss Giefer Mölders nach einem Rückpass an.
Um auch diesmal einen Startschuss für die Aufholjagd im Abstiegskampf zu geben, hatte Weinzierl seinen südkoreanischen Winter-Zugang Ji Dong-Won, eine Leihgabe des AFC Sunderland, in die Startelf gestellt. Ji belebte die Offensive, die allerdings bis zum ersten Fortuna-Geschenk wieder an schwacher Chancenverwertung krankte. Bei den Gastgebern rückte Tobias Levels zurück in die Abwehr.
In einem zähen Ringen um jeden Meter Raumgewinn war Augsburg besser, aggressiver, wacher. Der FCA eroberte den Ball sehr häufig bereits in der gegnerischen Hälfte und spielte zügig nach vorne - und dort begannen die Probleme. Die Zuspiele wurden schlampig. Die Düsseldorfer ließen die Gäste gewähren und versuchten es überwiegend mit ebenfalls zu unpräzisen Steilpässen. Defensiv fehlte der Fortuna die Ordnung, was Mölders fast schon früher genutzt hätte.
Die Bedingungen in Düsseldorf waren ideal. Das Arena-Dach war geschlossen, um die Spieler und Zuschauer vor Eisregen zu schützen, und der Rasen war frisch verlegt. Dennoch zeigten beide Mannschaften erhebliche technische Schwächen.
Meier wollte das Ruder mit einem Doppelwechsel herumreißen, er brachte HSV-Leihgabe Robert Tesche und Dani Schahin. Besser wurde es dadurch kaum. Phasenweise spielte Fortuna bundesliga-untauglich, die Offensive hat weiter große Probleme, einen Gegner in Verlegenheit zu bringen. Adam Bodzek setzte einen Freistoß auf das Tornetz (59.), es war kaum ein Aufbäumen zu spüren.