"So, wie ich ihn verstanden habe, ist er auch der Ansicht, dass unsere Mannschaft nicht mit vielen Spielern verstärkt werden muss - er will mit unseren Spielern arbeiten, sie gefallen ihm", sagte Uli Hoeneß der Süddeutschen Zeitung. Guardiola habe seit August jedes Spiel der Bayern in der Bundesliga verfolgt. "Er konnte mir über jeden Spieler etwas sagen", so der Bayern-Präsident weiter.
Hoeneß ist sich zudem sicher, dass sich Guardiola gut mit Matthias Sammer verstehen werde. Der Sportvorstand der Münchner sei "von Anfang an ein glühender Verfechter der Option Guardiola" gewesen, sagte Hoeneß: "Da mache ich mir null Sorgen, denn wenn zwei das Gleiche wollen, funktioniert es auch." In dieser Saison war es zwischen Sammer und Noch-Trainer Jupp Heynckes zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, beide Parteien bestritten aber stets, dass das Verhältnis belastet sei.
Hoeneß verriet derweil weitere Details der Verpflichtung Guardiolas, die die Bayern am Mittwoch nach wochenlangen Spekulationen bestätigt hatten. Hoeneß sagte, der deutsche Vorzeigeklub werde aufgrund des Guardiola-Coups derzeit "wie Marsmenschen bestaunt".
Ein Gedächtnis wie ein Elefant
Das erste Treffen mit dem 42-jährigen Spanier (Hoeneß: "ein Supertyp"), der Heynckes an der Säbener Straße im Sommer ablöst, habe es vor zwei Jahren beim Audi-Cup in München gegeben. Dass Guardiola damals in der Ehrenloge zu ihm und zum Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge gesagt habe: "Ich kann mir vorstellen, für den FC Bayern zu arbeiten", habe Hoeneß "nie mehr vergessen". Mitte Dezember sei er in die USA geflogen, und zwar nicht direkt nach New York, sondern nach Chicago, um keinen Verdacht zu erregen. Guardiola habe damals zu ihm gesagt: "Wenn Sie wollen, komme ich nach München." In der Weihnachtszeit unterschrieb Guardiola, der mit dem FC Barcelona 14 Titel in vier Jahren gewonnen hat, bei den Bayern schließlich einen Vertrag bis Juni 2016.