Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger, in der Champions League ungeschlagen ins Achtelfinale, Umsatzrekorde und glänzende Perspektiven mit einer jungen Mannschaft - so lauten die Fakten am Mittwoch, dem 103. Geburtstag des westfälischen Traditionsklubs.
Die Prognosen vor dem Rückrundenstart am 19. Januar bei Werder Bremen sind entsprechend optimistisch. "Wir sind Dritter in der Bundesliga und würden uns so direkt für die Champions League qualifizieren, damit befinden wir uns im Zielkorridor", betonte Watzke. Die Bundesliga-Hinrunde könne man nun abhaken, "wir sind zufrieden. Und wenn man sich die anderen Wettbewerbe noch anschaut, sind wir sogar sehr zufrieden".
Mit großen Ambitionen gestartet, haben die Borussen den derzeitigen Sonderstatus des Erzrivalen Bayern München, der die Tabelle nach 17 Runden mit 12 Punkten Differenz zu den Borussen anführt, längst akzeptiert. "Sie spielen ihre eigene Saison", sagte Trainer Jürgen Klopp.
Seine Mannschaft habe dennoch eine durchaus "erfolgreiche Hinrunde gespielt", lautete das Fazit des BVB-Coaches. Sicherlich wisse man um den einen oder anderen verpassten Zähler. "Doch im letzten Jahr hatten wir zu diesem Zeitpunkt 34 Punkte in der Liga und vier in der Champions League. Jetzt sind es 30 Punkte national, aber 14 international", so Klopp.
Dieses Jahr ist historisch, weil es auch das konstanteste der Mannschaft war. 77 Punkte innerhalb eines Kalenderjahres wurden noch nie erreicht, mit 81 Zählern schrieb der BVB im Mai als bester deutscher Meister aller Zeiten Bundesliga-Geschichte. Dazu kommen vier Siege und zwei Remis in der Hammer-Gruppe der Königsklasse mit Real Madrid (2:1 und 1:1), Ajax Amsterdam (1:0 und 4:1) und Manchester City (1:1 und 1:0), mit denen sich die Schwarz-Gelben nach Meinung der Konkurrenten in den Kreis der Titelanwärter katapultiert haben.
32,2 Millionen Euro kassierten die Borussen bereits auf dem Weg ins Achtelfinale, das am Donnerstag (11.30 Uhr/Sky) in schweizerischen Nyon ausgelost wird. Auch im kommenden Geschäftsjahr ist per Stichtag 30. Juni 2013 ein weiterer Umsatzrekord garantiert.
Bereits Ende November konnte Watzke eine Umsatzbestmarke von 215,2 Millionen Euro und einen Netto-Gewinn von 34,3 Millionen Euro verkünden. Damit war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr (151,5 Millionen Euro) um 42,1 Prozent gestiegen. Erstmals seit dem Börsengang 2000 und sieben Jahre nach der Fast-Insolvenz wird die Borussia Dortmund GmbH KGaA ihren Aktionären eine Dividende zahlen.
Der finanzielle Erfolg basiert auf dem Höhenflug einer Mannschaft, deren Spieler inzwischen auf den Wunschlisten einiger Spitzenklubs in Europa stehen. Die wichtigste Personalentscheidung betrifft Robert Lewandowski. Der polnische Nationalspieler steuerte in der vergangenen Meistersaison 22 Treffer bei und traf in der Hinrunde schon zehnmal.
Watzke hat den Kampf den Torjäger noch nicht aufgegeben und verkündet nicht minder stolz: "Aus finanziellen Gründen müssen wir keinen Spieler mehr verkaufen." Der BVB-Chef verweist im europäischen Vergleich stets auf das "Gesamtpaket Borussia Dortmund". Und das präsentiert sich derzeit attraktiver denn je.