"Wer sich nicht damit befasst, hat etwas verpasst. Jeder kann doch die Tabelle lesen. Je eher wir uns dem stellen, desto besser kommen wir damit klar", sagte der Nachfolger des am 3. Dezember entlassenen Markus Babbel der Rhein-Neckar-Zeitung (Mittwochausgabe).
Mit zwölf Punkten liegen die Sinsheimer aktuell nur auf dem 16. Platz. "Wir brauchen realistische Ziele, alles andere führt sehr schnell zur Überforderung. Jetzt sind einfache Mittel wie Teamgeist und Leidenschaft gefragt", sagte Kramer, "individuelle Klasse allein hilft uns nicht wirklich weiter."
"Sie verstehen noch nicht jedes Detail
Kramer bestätigte zudem, auf den Spanier Joselu und den Japaner Takashi Usami zuletzt wegen mangelnder Deutsch-Kenntnisse verzichtet zu haben. "Wenn ich fein etwas abstimmen will, dann kann ich das einmal, maximal zweimal erklären. Und wenn ich dann spüre, der Spieler hat es nicht verstanden, dann funktioniert die ganze Struktur nicht", sagte der 40-Jährige, der zuletzt Hoffenheims Regionalliga-Mannschaft trainiert hatte: "Beide lernen fleißig Deutsch, aber sie sind noch nicht so weit, jedes Detail sofort zu verstehen."
Über seine Zukunft will Kramer, der aktuell von seiner Ausbildung zum Fußballlehrer in Hennef befreit ist, erst nach dem abschließenden Hinrundenspiel am Sonntag gegen Borussia Dortmund nachdenken. "Damit befasse ich mich wirklich erst, wenn das Spiel vorbei ist, daran verschwende ich keine einzige Gehirnzelle. Ich bin doch überhaupt nicht wichtig für das Ganze", sagte der Coach, der seine Arbeit bei der U 23 als "Superjob" bezeichnete: "Nach dem Spiel gegen den BVB muss und wird die Situation bewertet werden."