Die Arbeitsgemeinschaft Fananwälte bezeichnete die Durchsuchungen, die eine Maßnahme des - noch nicht verabschiedeten - DFL-Papiers "Sicheres Stadionerlebnis" sind, als "rechtswidrig" und "intensiven Eingriff in Grundrechte".
Polizei und Ordnungsdienst hatten am Samstag in zwei Zelten vor der Nordkurve der Münchner Arena auf diese Art kontrolliert. Einige Fans mussten sich fast vollständig entkleiden - obwohl es sich bei der Partie nicht einmal um ein "Risikospiel" gehandelt habe, wie der Zusammenschluss von Rechtsanwälten weiter monierte. Etwa 500 der rund 6600 Eintracht-Fans waren der Begegnung aus Protest über die Aktion ferngeblieben, darunter die Fanbeauftragten.
"In höchstem Maße entwürdigend"
Mit Unterstützung des Frankfurter Vorstandsmitglieds Axel Hellmann, des SGE-Sicherheitsbeauftragten Oliver Lerch und der szenekundigen Beamten aus der Main-Metropole hätten die Fans versucht, die Kontrollen zu verhindern - vergeblich. "Wir haben sehr klar darauf hingewiesen, dass wir solche Maßnahmen vollumfänglich ablehnen, diese (...) für unangemessen sowie massiv überzogen halten", hieß es in einer Stellungnahme der Fanbeauftragten.
Der "Nordwestkurven-Rat" der Eintracht reagierte auf die "in höchstem Maße entwürdigende Maßnahme" mit "Fassungslosigkeit". Der "zaghaft begonnene" Dialog zwischen Fans, Vereinen und Politik werde damit "torpediert", hieß es in einer Stellungnahme.