Die Elf von Labbadia zeigte einen couragierten Auftritt und verbesserte sich durch den Dreier auf Rang zwölf. Für den HSV endetete dagegen die Serie von vier Spielen ohne Niederlage. Die Hanseaten, die zuletzt zweimal in Folge gewonnen hatten, stehen weiter im Mittelfeld der Tabelle.
Vedad Ibisevic erzielte vor 53.121 Zuschauern in der HSV-Arena in der 30. Minute den entscheidenden Treffer für die Schwaben. Martin Harnik hatte dem Bosnier zu dessen vierten Saisontreffer maßgerecht aufgelegt.
Das Erfolgserlebnis des VfB kommt Labbadia gerade recht. Nach schwachen Ergebnissen und seiner Wutrede von vor zwei Wochen war der frühere HSV-Spieler und -Trainer in die Kritik geraten. Doch in der Halbzeitpause kündigte Manager Fredi Bobic nun die Fortsetzung der Arbeit mit Labbadia an: "Der Verlängerung sollte nichts im Wege stehen", sagte Bobic bei Sky, "wir planen bereits gemeinsam die Zukunft."
Mutig, einsatzfreudig, zielstrebig: Die VfB-Elf zeigte beim zuletzt starken HSV von Beginn an, dass sie ihren Trainer mit einer guten Leistung unterstützen wollte. Bereits nach zwei Minuten scheiterte der gebürtige Hamburger Harnik an HSV-Keeper René Adler.
Doch von der vergebenen Großchance ließ sich der VfB zunächst ebenso wenig aus der Ruhe bringen wie vom HSV-Mittelfeld um Superstar Rafael van der Vaart. Der Niederländer hatte nach seinen Adduktoren-Problemen ebenso wie Abräumer Milan Badelj (Knöchelprobleme) grünes Licht gegeben, konnte dem Spiel seiner Mannschaft aber zunächst kaum Impulse verleihen.
Stuttgart bekam das Spiel dagegen im Verlaufe der ersten Hälfte immer besser in den Griff. Nach einem HSV-Schuss von Artjoms Rudnevs (3.), der VfB-Keeper Sven Ulreich kaum vor Probleme stellte, sorgten vor allem die agilen Ibrahima Traoré und Christian Gentner auf der Gegenseite für Torraumszenen. Immer wieder brachten die beiden Mittelfeldspieler die Spitzen Harnik und Ibisevic gefährlich in Position - bis Ibisevic in der 30. Minute traf. Auch danach hatten die Schwaben mehr vom Spiel.
Der HSV wollte seinerseits schnell zurückkommen und dies wäre beinahe auch in der 45. Minute gelungen. Badelj traf mit seinem Gewaltschuss aus 30 Metern jedoch nur die Latte. Beim Treffer im Nachschuss stand Rudnevs im Abseits, so dass der VfB Stuttgart verdient mit einer Führung in die Pause ging.
Fink reagierte und brachte mit dem Seitenwechsel Maximilian Beister für Petr Jiracek. Dennoch schaffte es der HSV selten, den starken VfB-Keeper Ulreich wirklich in Gefahr zu bringen.
Dagegen hatte der VfB immer wieder Chancen zur Vorentscheidung. Der gut aufgelegte Raphael Holzhauser verzog nach einem tollen Solo nur knapp (65.). Kurz später rettete Hamburgs Michael Mancienne vor Ibisevic. HSV-Trainer Fink brachte in Marcus Berg einen weiteren Stürmer und blies damit zur Schlussoffensive.