Fast 16 Jahre nach dem bisher letzten Pflichtspiel der beiden Teams hatte sich Fortuna Düsseldorf zwar einiges vorgenommen gegen den FC Bayern München, musste sich aber letztlich völlig verdient mit 0:5 (0:2) geschlagen geben. Stürmer Dani Schahin sah es ganz pragmatisch: „Lieber verliere ich einmal 0:5 und bekomme so richtig einen auf die Mütze, als fünfmal hintereinander mit 0:1.“
Die Überlegenheit der Bayern war letztlich zu groß, die Fortuna hatte außer ihrer Defensivkunst keine echten Mittel, um die erwartete Pleite zu verhindern. Das musste auch Fortuna-Trainer Norbert Meier anerkennen: „Der Sieg war mehr als berechtigt, die Bayern waren durchweg konzentriert und ballsicher. Da haben wir es nie geschafft, entscheidende Akzente zu setzen.“
Eine halbe Stunde lang sah es noch mehr oder weniger gut aus vor den mit 54.000 Zuschauern ausverkauften Rängen. Die Fortunen kämpften tapfer gegen die offensive Bayernmacht, konnten sich aber schon zu dem Zeitpunkt kaum Entlastung verschaffen. Die Bayern spielten geduldig, suchten die Lücke und fanden sie irgendwann auch. Franck Ribery tauchte ganz alleine auf seinem linken Flügel auf, Rechtsverteidiger Tobias Levels war viel zu weit weg. Riberys Flanke in den Rücken der Abwehr erreichte Mario Mandzukic, der nur den Fuß hinhalten musste (28.).
Kurz darauf erhöhten die Bayern schon durch Luis Gustavo (36.). Danach war das Spiel eigentlich gelaufen, auch wenn Meier durch zwei Einwechslungen zur Pause noch einmal alles versuchte. „Die Grenzen waren schon vorher klar, wir verfügen einfach nicht über diese fußballerische Klasse“, sagte Meier. Mit dem dritten Gegentor war das Debakel besiegelt, das vierte und fünfte ärgerte den Fortuna-Trainer bei aller Anerkennung für die Klasse des Gegners: „Das haben wir zu leichtfertig hergegeben.“ Bayern-Trainer Jupp Heynckes durfte indes völlig zu Recht schwärmen: „Wenn man so eindrucksvoll Fußball spielt, kann man absolut zufrieden sein.“
Und für die Fortunen hieß es nachher, einen einstmals bayrisch geprägten Spruch zu Rate zu nehmen: „Mund abputzen, weitermachen.“ Denn am nächsten Samstag steht schon das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg an – nach dem Spitzenreiter kommt nun also das Schlusslicht in die Düsseldorfer Arena. „Aber es soll jetzt bloß keiner sagen, wir wären Favorit“, sagte Adam Bodzek.