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Dieter Hecking platzt der Kragen

Nürnberg: Erst von Fans, dann vom Trainer beschimpft
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Der 1. FC Nürnberg hat die vierte Niederlage in Folge kassiert. Nach dem 0:3 (0:1) beim SC Freiburg platzte FCN-Trainer Dieter Hecking der Kragen.

Als die Beschimpfungen aus dem Fanblock immer lauter wurden, brachen die Profis des 1. FC Nürnberg ihren Weg zu den Anhängern nach Abpfiff vorzeitig ab. Bei ihrem angefressenen Trainer waren die Spieler im Anschluss an die vierte Niederlage in Folge aber nicht besser dran. "Ich bin nicht dazu da, alles schönzureden. Ich werde mit dem ein oder anderen Tacheles reden", sagte Dieter Hecking nach dem 0:3 (0:1) beim SC Freiburg. Dass der Club-Bus mit Ersatz-Kennzeichen nach Hause fahren musste, weil die Nummernschilder geklaut wurden, passte perfekt ins Bild.

"Man muss den Finger auch mal in die Wunde legen. Es passt mir nicht, was da derzeit passiert", haderte Hecking noch weit nach Spielende. Momentan scheint es in erster Linie innerhalb des Teams nicht zu passen. Davon zeugten die gegenseitigen Schuldzuweisungen der Profis.

Vor allem Innenverteidiger Timm Klose attackierte die Kollegen. "So macht es keinen Spaß. Da versucht man alles, und dann ist man in der Abwehr der Arsch. Wir setzten gar nichts von dem um, was wir uns vornehmen", äußerte der Schweizer: "Ich sage besser nichts mehr, sonst sage ich nur das Falsche."

Obwohl Klose vor 22.800 Zuschauern noch einer der besseren Nürnberger war, wird der 24-Jährige für diese Aussagen ganz sicher einen Extra-Einlauf von Hecking erhalten. Der Coach stellte nämlich unmissverständlich klar, dass er "keine populistischen Aussagen gebrauchen kann". Für Hecking selbst galt diese Anweisung aber offensichtlich nicht. Der Trainer haute seine Schützlinge fast schon genüsslich in die Pfanne.

"Die Mannschaft hat all das verloren, was sie in den ersten drei Spielen ausgezeichnet hat. Wir müssen das jetzt kritisch analysieren. So geht es natürlich nicht", äußerte Hecking, der noch nie als Spieler oder Coach gegen Freiburg gewinnen konnte: "Leider sind die Nationalspieler nun weg - aber sie werden froh sein, dass sie nicht da sind..."

Die verbleibenden Profis erwarten bis zur nächsten Partie gegen den FC Augsburg ungemütliche Tage, von Gesprächen hat Hecking jedenfalls genug. "Reden können wir alle. Wir brauchen aber keine Alibi-Ausreden. Vielleicht brauchen wir eher ein Reizklima", sagte der Trainer: "Jetzt sind wir wieder in die Situation geraten, in die wir nicht wollten. Aber vielleicht brauchen wir ja diesen Druck, um wieder zusammenzurücken."

Für den Trainer der Nürnberger (7 Punkte), die die zurückliegenden sieben Spiele gegen Freiburg nicht gewinnen konnten, kommt die Situation aber nach eigener Aussage nicht überraschend. "Ich habe die Mannschaft immer so eingeschätzt, dass es eine Saison wird, in der es darum geht, 40 Punkte zu holen", äußerte Hecking.

Das gleiche Ziel haben die Freiburger (8 Punkte), für die Cédric Makiadi (36.), Daniel Caligiuri (90.+2, Foulelfmeter) und Marco Terrazzino (90.+3) trafen, vor Augen. Nach nur einem Punkt in den zurückliegenden drei Partien war die Erleichterung im Breisgau deshalb um so größer. "Wenn die Mannschaft auf dem Level spielt, auf dem sie in den zurückliegenden Spielen gespielt hat, dann sollte sie sich irgendwann belohnen", sagte Trainer Christian Streich: "Ich bin sehr froh, dass sie diesmal belohnt worden ist."

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