Die Schwaben, die nur eines ihrer zurückliegenden 15 Auswärtsspiele gewinnen konnten, kamen am 6. Spieltag aber immerhin zu einem 0:0 bei 1899 Hoffenheim. Die zuletzt wiedererstarkten Kraichgauer, die mit sieben Pflichtspiel-Pleiten in die Spielzeit gestartet waren, verpassten den dritten Sieg in Folge. In der 88. Minute verloren die Hoffenheimer zudem Mittelfeldspieler Sejad Salihovic nach grobem Foulspiel durch Rote Karte. 1899-Trainer Markus Babbels wurde anschließend wegen Protestierens auf die Tribüne geschickt.
Die Partie wurde überschattet von der Tragödie um Hoffenheims Profi Boris Vukcevic. Obwohl der Offensivspieler in der Heidelberger Uniklink weiter mit dem Tod ringt und die Deutsche Fußball Liga (DFL) einer Absage zugestimmt hätte, wollten Vukcevics Teamkollegen unter dem Motto "Wir spielen und kämpfen für Boris" auflaufen. Die Spieler kamen damit einer Aufforderung von Vukcevics Eltern nach.
Am kritischen Zustand des 22-Jährigen, der am Freitagnachmittag bei einem schweren Autounfall lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten hat, hat sich nach Angaben des Klubs nichts geändert. Eine medizinische Prognose über den weiteren Verlauf könne derzeit nicht abgegeben werden, so 1899-Sprecher Holger Tromp. Vukcevic liegt nach einer Notoperation im künstlichen Koma.
Vor 22.000 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena waren die Kraichgauer, die ohne Torwart und Kapitän Tim Wiese, Chris sowie Matthias Jaissle antreten mussten, in der Anfangsphase deutlich aktiver als die Gäste. Die stark ersatzgeschwächten Augsburger, bei denen Torhüter Simon Jentzsch, Dawada Bah, Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Ja-Cheol Koo und Sascha Mölders fehlten, probierten es mit einer defensiven Strategie.
Diese Taktik ging zunächst auf. Trotz ihrer Feldüberlegenheit konnten sich die Hoffenheimer keine klaren Torchancen erarbeiten, ein Augsburger Abwehrbein war bei den Offensivaktionen immer noch dazwischen. Erst in der 27. Minute vergab der agile Japaner Takashi Usami die erste gute Gelegenheit. Insgesamt war das Niveau im ersten Durchgang äußerst mäßig.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Augsburger aktiver. Trotz der offensiveren Ausrichtung blieb der FCA aber weitgehend ungefährlich. Die Gastgeber machten es allerdings auch nicht besser. So blieb das Spiel arm an Höhepunkten, Zweikämpfe und Fouls prägten das Bild.